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Von Wernigerode nach Magdeburg

Von Wernigerode nach Magdeburg: Aufbruch in die Demokratie - Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Konrad Breitenborn

Sonntag, den 2. Februar 2020

Magdeburg.  In der Veranstaltungsreihe „Revolution im Ru?ckblick: Zeitzeugen im Gespräch zur Friedlichen Revolution" wird Prof. Dr. Konrad Breitenborn u?ber die Friedliche Revolution in Wernigerode und den demokratischen Aufbruch in Sachsen-Anhalt 1989/90 sprechen. Breitenborn, FDP-Abgeordneter im ersten Landtag von 1990–1994, wird dabei insbesondere auf die Stimmungen, Erwartungen und Schwierigkeiten ein- gehen, die mit der Überwindung der SED-Herrschaft und dem politischen Aufbau des Landes verbunden waren. Filmdokumente zu den revolutionären Geschehnissen in Wernigerode und den politischen Weichenstellungen in Magdeburg im Jahr 1990 werden die persönlichen Erinnerungen illustrieren und ergänzen.

Das Zeitzeugengespräch findet am 3. Februar von 17.00–18.30 Uhr im Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Bru?ckstraße 2, Magdeburg) statt. 

Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltungsreihe begleitet die aktuelle Ausstellung „REVOLUTION! 1989/90 in Magdeburg und im Bezirk“, die im Rahmen der Veranstaltung und während der Öffnungszeiten des Landesarchivs (Mo. und Do. 9-17 Uhr, Di. und Mi. 9-19 Uhr) besichtigt werden kann. Die nächsten öffentlichen Fu?hrungen durch die Ausstellung finden im Rahmen des Tages der Archive am 8. März zwischen 11.00 und 17.00 Uhr statt.

Das Landesarchiv zeigt hier einzigartige, noch nie öffentlich ausgestellte Originaldokumente aus seinen Magazinen, die Schlaglichter auf die rasanten Entwicklungen von 1988 bis 1990 in Magdeburg und der Region werfen. Bislang unveröffentlichte Tonaufnahmen, z. B. von einer Gewerkschaftsversammlung des SKET im November 1989, vermitteln authentische Eindru?cke von den Geschehnissen, Beteiligten und Stimmungen.

In einer zusätzlichen Vitrine werden im regelmäßigen Wechsel Schlaglichter auf zentrale Ereignisse und langfristige Entwicklungen im Bezirk Magdeburg von der Teilung Deutschlands bis zum Jahre 1989 geworfen. Das aktuelle Thema ru?ckt den Umweltschutz in den Blickpunkt. Dabei wird der Versuch der SED beleuchtet, den seit 1968 verfassungsrechtlich verankerten Naturschutz mit einer „Mehrfachnutzung der Landschaft“ zur Förderung von Industrie und Landwirtschaft in Einklang zu bringen. Das eklatante Scheitern dieser Politik bezeugen Dokumente etwa zur Elbeverschmutzung im Raum Magdeburg infolge der Einleitung giftiger Abwässer durch Fahlberg-List, die Großgaserei und andere Betriebe. Gegen die grassierende Umweltverschmutzung formierte sich eine oppositionelle Bu?rgerbewegung, die sich auch gegen die Nutzung der Atomkraft und die Projekte Kernkraftwerk Stendal und Endlager Morsleben richtete und zu einer wichtigen Triebkraft der Friedlichen Revolution wurde.

Anlässlich der Ausstellung ruft das Landesarchiv Sachsen-Anhalt Bu?rgerinnen und Bu?rger dazu auf, aussagekräftige Dokumente aus der Zeit der Friedlichen Revolution, wie Fotografien, Flugblätter, Filme oder Schriftstu?cke, dem Archiv anzubieten. So können diese Zeugnisse einer bedeutenden Phase der deutschen Geschichte fu?r nachfolgende Generationen bewahrt werden.