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TV-Tipp-News: Heute im MDR / Hand-Fehlbildungen: Ärzte in Mitteldeutschland warnen vor Panikmache

Donnerstag, den 19. September 2019

Mediziner in Mitteldeutschland warnen angesichts der Häufung von Hand-Fehlbildungen bei Neugeborenen in Gelsenkirchen vor voreiligen Schlüssen oder gar Panikmache. Gerade weil es keine bundesweite Meldepflicht gebe, würden Vergleichszahlen fehlen, um eine Häufung überhaupt festzustellen: "Man kann nicht von einer Häufung sprechen, wenn man nicht weiß, wie hoch die Zahl sonst ist", sagte Prof. Holger Stepan dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund". Er ist der Abteilungsleiter der Pränatal- und Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Leipzig. Dennoch sei es verständlich, dass mehrere Fälle in einem kurzen Zeitraum zunächst stutzig machten. Normalerweise kämen Hand-Fehlbildungen nur in wenigen Einzelfällen vor. Auch Prof. Mario Rüdiger, Leiter des Fachbereiches Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Uniklinikum Dresden, rät zu einem vorsichtigen Umgang: "Es gibt gelegentlich die Situation, dass eine seltene Erkrankung für eine lange Zeit nicht aufgetreten ist, und dann plötzlich mehrere Kinder nacheinander betroffen sind." Hier müsse man wachsam sein, aber nicht in Panik verfallen.

Am Universitätsklinikum Jena etwa wurde im vergangenen Jahr lediglich ein Kind mit Hand-Fehlbildung geboren. Auch in diesem Jahr gab es bisher nur einen Fall - "allerdings wegen einer anderen Form von Fehlbildung an der Hand als in Gelsenkirchen", erklärte Prof. Ekkehard Schleußner. Er ist der Leiter der Klinik für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Jena. Eine Abfrage von "Hauptsache Gesund" bei den zehn größten Kliniken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergab, dass hier bislang keine Häufung von Hand-Fehlbildungen bei Neugeborenen bekannt ist.

"Hauptsache Gesund" | donnerstags, 21 Uhr, MDR-Fernsehen