Foto: Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Prof. Dr. Andreas Geiger
während des Ehrung in Berlin, Foto: Matthias Piekacz
Brückenbauer zwischen Jordanien und Deutschland
Berlin/Magdeburg. Am 4. April 2017 überreichte Prof. Dr. Johanna
Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, dem früheren Rektor
der Hochschule Magdeburg-Stendal Prof. Dr. Andreas Geiger das
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland. Die Auszeichnung würdigt sein herausragendes Engagement für
die Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem
Haschemitischen Königreich Jordanien, insbesondere die Begleitung des
Auf- und Ausbaus der German Jordanian University (GJU).*
Prof. Dr. Johanna Wanka kennt die Entwicklung der GJU aus eigener
Anschauung und weiß: „Herr Professor Geiger war von Anfang an vom Erfolg
der Deutsch-Jordanischen Universität überzeugt und hat unermüdlich für
die Chancen der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jordanien
geworben. Durch sein langjähriges Engagement hat er dazu beigetragen,
dass sich der Austausch zwischen Deutschland und Jordanien weiter
intensivieren konnte. Herr Professor Geiger ist ein Botschafter der
Kommunikation und hat Grundsteine für den Bau neuer Brücken zwischen den
beiden Ländern gelegt.“
Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal und seit
Anfang des Jahres 2017 die GJU-Projektleiterin auf deutscher Seite,
schätzt die Arbeit ihres Vorgängers: „Wir freuen uns sehr für Professor
Geiger und gratulieren ihm herzlich zu dieser Ehrung. Trotz der relativ
großen geografischen und kulturellen Entfernung zwischen Magdeburg und
Madaba ist es ihm gelungen, eine starke und vertraute Verbindung zu
schaffen. Dafür waren sein großes diplomatisches Geschick und seine
Beharrlichkeit eine wichtige Voraussetzung zur Bewältigung dieser Aufgabe.“
Prof. Dr. Andreas Geiger war von 1998 bis 2014 Rektor der Hochschule
Magdeburg-Stendal. Begonnen hatte er seine Arbeit in Magdeburg als
Gründungsdekan des damaligen Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen
bereits 1992. In der Zeit als GJU-Projektleiter war er zwischen 2004 und
2016 etwa 70 Mal im Rahmen seiner Zuständigkeit als federführender
deutscher Partner für den Auf- und Ausbau der GJU in Jordanien. Andreas
Geiger wurde 1947 in Bad Pyrmont geboren, ist verheiratet und hat zwei
erwachsene Söhne.
Die German Jordanian University (GJU)
Die Deutsch-Jordanische Hochschule gilt als eines der erfolgreichsten
transnationalen Bildungsprojekte weltweit. Sie basiert als einzige
Hochschule Jordaniens auf dem Konzept der deutschen Fachhochschulen. Die
German Jordanian University mit dem heutigen Campus bei Madaba nahe
Amman wurde 2005 durch eine königliche Verordnung nach dem Vorbild
deutscher Fachhochschulen gegründet. Bereits im August 2004 hatte ein
Gründungsausschuss seine Tätigkeit in Jordanien aufgenommen, der eng mit
dem jordanischen Hochschulministerium zusammenarbeitete. Gleichzeitig
wurde an der Hochschule Magdeburg-Stendal ein Projektbüro eröffnet, das
federführend und in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst
(DAAD) das Konzept erstellte. Finanzielle Förderung erhält die GJU vom
DAAD aus Mitteln des BMBF und vom Land Sachsen-Anhalt. Hinzu kommen
Mittel für Lektoren und Stipendien vom Auswärtigen Amt.
Die Hochschule ist auf 5.000 Studierende ausgelegt, die sowohl aus
Jordanien als auch aus den benachbarten Ländern kommen. Derzeit sind
etwa 4.400 Studierende aus Jordanien und der Region an der GJU
immatrikuliert. Es gibt neun Fakultäten und 26 Studiengänge im Bachelor-
und Masterbereich. Zum Studium gehören zwei obligatorische Semester in
Deutschland, ein Semester Studium an einer der 111 Partnerhochschulen
der GJU sowie ein Semester Praktikum in einem Unternehmen. Bisher sind
3.500 Studenten und Studentinnen für ein Jahr in Deutschland gewesen.
Die Projektkoordinierung in Deutschland liegt seit 2004 beim Projektbüro
German Jordanian University an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Mehr
Informationen: www.german-jordanian.org