07. März 2018
Die 24. Ausgabe der Antiquariatsmesse umfasst in diesem Jahr 40 Aussteller aus Deutschland und Österreich und verspricht seltene Bücher, Fotografien, alte Handschriften und Grafiken.
Unbestrittenes Highlight des Angebots dürften die 22.600 Dias ägyptischer und nubischer Altertümer sein. Diese wurden seit den siebziger Jahren von einem Ehepaar auf Forschungsreisen durch Ägypten und die Museen der Welt angefertigt. Erklärtes Ziel der Hobbyarchäologen war es, durch diese Aufnahmen vorwiegend weniger bekannter archäologische Stätten und deren Erhaltungszustand zu dokumentieren. Angeboten werden die Dias vom Antiquariat „Der Büchergärtner“ aus dem Saarland.
Das Angebot von Dr. Torsten Sander aus Dresden dagegen dürfte das Herz von Hippologen, Pferdefreunden und Rennbahnbesuchern höher schlagen lassen. Seine diesjährige Auswahl reicht von einem Deckschein einer Beschälstation aus Großhennersdorf (von 1878) für 65 Euro bis hin zu einer Schrift aus dem Jahre 1804 „Das Schöne und Mangelhafte im Exterieur des Pferdes“ von Henry Alken für 1.200 Euro.
Matthias Hill aus Wiesbaden hat eine außergewöhnliche Sammlung von ca. 5.000 Büchern und Kleinstschriften zur Erforschung der Fische und anderer Meeresbewohner zusammengetragen, die er demnächst in einem Katalog präsentieren wird. Darüber hinaus wird er auf der Messe seltene Ausgaben von M. E. Bloch, J. T. Klein, R. L. Playfair und anderen Koryphäen der ichthyologischen Forschung anbieten.
Aber natürlich kommen die Freunde der bibliophilen Ausgaben, Ausgaben mit Originalgrafik und Widmungsexemplaren auch dieses Jahr nicht zu kurz. Hervorzuheben wäre hier das Angebot von Stefan Wulf aus Berlin, der eine umfangreiche Sammlung der eher seltenen Ausgaben der Edition Maldoror anbieten wird.
In der diesjährigen Sonderausstellung zeigt die Dresdener Künstlerin Katrin Feist eine Sammlung von grafisch komponierten Fundstücken, die als Lesezeichen in antiquarischen Büchern hinterlassen wurden. An den Papierschnipseln ist der Wandel der Zeiten sichtbar, wird Zeitgeschichte anhand von Feldpostbriefen, Fahrscheinen, Fotos, Eintrittskarten oder Lebensmittelmarken erfahrbar.
Für den Leser mit kleinem Geldbeutel
Ein beliebter Publikumsmagnet wird wie immer die im Außenbereich der Antiquariatsmesse aufgebaute Literaturmeile mit über 35.000 Titeln sein. Dort bietet sich vor allem für das junge Publikum mit nicht ganz so prall gefülltem Geldbeutel die Gelegenheit, sich mit preiswertem Lesestoff einzudecken.
Der Gemeinschaftskatalog kann online unter www.abooks.de eingesehen werden. Die gedruckte Version ist gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 5 Euro erhältlich.
Öffnungszeiten und Preise
Die Leipziger Antiquariatsmesse im Verbund mit der Leipziger Buchmesse und der Manga-Comic-Con öffnet vom 15. bis 18. März, täglich von 10 bis 18 Uhr in Halle 3, Stand D 600. Tickets gibt es im Online-Ticketshop. Früh sein lohnt sich, denn das spart gegenüber den Tageskarten nicht nur bares Geld, sondern auch Wartezeit in langen Schlangen.