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Wirtschaftsrat: Rentenpolitik vergisst die Jungen

Montag, den 22. Oktober 2018


Wolfgang Steiger: Mehrheit der führenden deutschen Ökonomen halten den Rentenkurs der Bundesregierung für falsch


Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert, ökonomischen Sachverstand wieder zum Kompass in der Rentenpolitik zu machen. „Wenn die große Mehrheit der Ökonomen der Rentenpolitik der Bundesregierung das Misstrauen ausspricht und eine Umkehr anmahnt, müssen in Politik und Öffentlichkeit alle Alarmglocken schrillen. Höhere Rentenbeiträge und drastisch ansteigende Steuerzuschüsse sind fern von dem, was uns Bundesfinanzminister Olaf Scholz glauben machen möchte: Dass das langfristige Einfrieren des Rentenniveaus im Jahr 2030 „nur“ 30 Milliarden Euro koste und damit gut finanzierbar sei. Die Große Koalition macht Rentenpolitik zulasten der Jungen“, warnt Generalsekretär Wolfgang Steiger (Foto).

 

„Die von Scholz geforderte Fixierung des Rentenniveaus bis 2040 bei 48 Prozent würde bedeuten, ein weiteres großes Paket auf die Schultern der Jüngeren zu laden“, sagt Wolfgang Steiger. Dem Institut Prognos zufolge lägen die Mehrkosten allein bis 2040 bei insgesamt rund 650 Milliarden Euro. Insbesondere ab 2030 steigen die Mehrausgaben exponentiell an. Noch dramatischer wird die finanzielle Schieflage, wenn gleichzeitig der Rentenbeitragssatz auf 20 Prozent festgeschrieben wird: Dann fallen bis 2040 Mehrausgaben von 1,3 Billionen Euro an. „Zieht man von den höheren Rentenauszahlungen die höheren Beitrags- und Steuerbelastungen ab, zahlt ein heute 17-Jähriger für diese ‚doppelte Haltelinie‘ im Schnitt über 9.000 Euro drauf, während ein heute 50-Jähriger fast 33.000 Euro zusätzlich bekäme“, rechnet Wolfgang Steiger vor. „Die Große Koalition sollte hier stärker an die nachfolgenden Generationen denken und an den demografischen Wandel, der Beiträge wie Steuern sinken lassen wird.“

 

Angesichts dieser Zahlen ist es umso wichtiger, die Jungen vor Überlastung zu schützen und zugleich den Älteren die fälschlicherweise geschürte Angst vor massenweiser Altersarmut zu nehmen. „Der Schlüssel liegt in mehr Transparenz in der Altersvorsorge durch ein säulenübergreifendes Renten-Informationssystem, das sämtliche Alterseinkünfte berücksichtigt“, erklärt Wolfgang Steiger. Damit ein solches System unabhängig von politischer Einflussnahme ist, muss die Renten-Information von einem neutralen Anbieter bereitgestellt werden und auf Knopfdruck verfügbar sein. Dadurch würden alle Rentenreformen ein individuelles Preisschild für jeden Beitragszahler tragen. „Neben mehr Faktentransparenz wäre auch die Orientierung am Urteil von Experten entscheidend für ein nachhaltiges und gerechtes Rentensystem“, sagt Wolfgang Steiger.