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Rentenpaket: VdK fordert konsequente Stärkung der gesetzlichen Altersvorsorge

29. August 2018


„Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen im Rentenpaket sind Schritte in die richtige Richtung. Jetzt brauchen wir weitere Verbesserungen, unter anderem für Menschen, die bereits jetzt Erwerbsminderungsrente erhalten.“ Das erklärt Verena Bentele (Foto), Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, anlässlich der heutigen Verabschiedung des Rentenpakets I im Bundeskabinett.


So genüge es nicht, das Rentenniveau bei 48 Prozent und nur bis zum Jahr 2025 zu stabilisieren: „Ziel muss es sein, dass das Rentenniveau über 2025 hinaus stabilisiert und auf 50 Prozent angehoben wird, damit das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung wieder gestärkt wird. Die Menschen wollen generationenübergreifend darauf vertrauen, dass sie nach jahrzehntelanger Arbeit eine ordentliche Rente erhalten und nicht in die Altersarmut abstürzen“, erklärt Bentele.

Die im Rentenpaket geplanten höheren Erwerbsminderungsrenten durch die Anhebung der Zurechnungszeiten sind zu begrüßen. „Davon sollten aber nicht nur Menschen profitieren, die ab 2019 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in Rente gehen müssen, sondern auch die Bestandsrentner. Sie dürfen nicht leer ausgehen, da wir schon jetzt ein massives Armutsproblem bei Erwerbsminderungsrentnern haben“, betont die VdK-Präsidentin. Deshalb müssten auch endlich die Rentenabschläge von 10,8 Prozent für alle abgeschafft werden. „Wer wegen Krankheit oder Behinderung seine Arbeit nicht mehr ausüben kann, darf nicht mit denselben Abschlägen belegt werden wie jemand, der freiwillig früher in Rente geht“, so Bentele weiter.

Bei der Mütterrente ist der VdK froh, dass für alle Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, etwas getan wird. Der Verband hat sich immer dafür eingesetzt, dass alle von den Verbesserungen profitieren, unabhängig davon wie viele Kinder sie geboren haben. „Ein halber Punkt für alle Mütter ist ein guter Schritt, um die aktuelle Ungerechtigkeit aufgrund der Stichtagsregelung zu reduzieren. In einem letzten Schritt fordert der Verband, dass alle Mütter drei Rentenpunkte erhalten, unabhängig davon wann sie ihr Kind geboren haben“, erklärt die VdK-Präsidentin.

Kritisiert wird jedoch, dass die Mütterrente auf die Grundsicherung angerechnet wird. Menschen, die schon jetzt im Alter am Rande des Existenzminimums leben, profitieren nicht von der Mütterrente. „Hier muss etwas getan werden, indem endlich ein Freibetrag für die gesetzliche Rente auf die Grundsicherung eingeführt wird, wie es ihn schon bei der betrieblichen und privaten Altersvorsorge gibt“, fordert Bentele.




Foto: Verena Bentele | © Susie Knoll