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Jack Urwin

Stadtbibliothek Magdeburg: Britischer Autor Jack Urwin liest aus „Boys don´t cry“

Foto:Jack Urwin / Copyright Michael Barker

Essayband über Identität, Gefühl und Männlichkeit

Laurie Penny meint zu dieser Neuerscheinung: "Hier ist es endlich, das brillante, persönliche, nicht-einmal-sexistische Buch des Jahrtausends über Männlichkeit und Politik, auf das die Welt gewartet hat."
Altbekannte Vorstellungen von Männlichkeit sind außerordentlich zählebig – sei es in der Werbung oder im Berufsleben. Stark, unbesiegbar und auf der Gewinnerspur sollen Männer sein, ob sie wollen oder nicht. Solchen Bilder und ihren Folgen geht der junge britische Autor Jack Urwin in seinem aktuellen Buch "Boys don´t cry - Identität, Gefühl und Männlichkeit", das er am Mittwoch, 17. Mai, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, vorstellt.

Teils Essay, teils persönliches Manifest, spitzt der Autor in „Boys don’t cry“ seine Positionen scharf zu, ohne jedoch den Humor zu verlieren. Der frühe Tod seines eigenen Vaters war für den studierten Journalisten der Auslöser, die Ideale des Männlichen kritisch in Frage zu stellen. Erörtert werden das Körperbild, die sexuelle Identität und die psychische Verfasstheit von Männern. Jack Urwin schildert die Mob-Mentalität, wie sie bei Fußballspielen oder im Fight Club zur Schau gestellt wird und schaut auf die Gewalt in Institutionen wie dem Militär. Für ihn kehrte eine ganze Generation mit der sprichwörtlichen britischen „steifen Oberlippe“ aus dem Zweiten Weltkrieg zurück, ohne je gelernt zu haben, über ihre Gefühle zu sprechen. Dass sich solche Verhaltensmuster fortsetzen, bewertet Jack Urwin als außerordentlich schädlich, ja für manche Männer sogar als tödlich.

Die Streitschrift will zugleich die Debatte darüber anregen, wie eine positive, moderne Männlichkeit aussehen kann. Jack Urwin reicht es nicht, dass der „starke Mann“ heute auch mal weinen oder Elternzeit nehmen darf, sondern er plädiert für einen grundsätzlich anderen Umgang miteinander und zwischen den Geschlechtern.

1992 in der englischen Universitätsstadt Loughborough geboren studierte Jack Urwin Journalismus in London und arbeitete danach als Promoter in der Musikbranche. Seine aktuellen Beiträge für Life-Style-Magazine und Jugendzeitschriften thematisieren Politik, psychische Gesundheit und Genderfragen. Jack Urwin lebt und arbeitet derzeit in Toronto, Kanada.

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek Magdeburg laden das Amt für Gleichstellungsfragen Magdeburg, das Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt sowie der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt ein. Alle interessierten Besucher sind zur zweisprachigen Lesung und Diskussion mit Übersetzung herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.