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Sachsen-Anhalt News: Agrarstrukturerhebung 2016

Der Präsident des Statistischen Landesamtes, Herr Michael Reichelt, stellte im Rahmen der heutigen Pressekonferenz ausgewählte Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016 vor. 

Im Jahr 2016 gab es in Sachsen-Anhalt 4 349 landwirtschaftliche Betriebe einschließlich Betriebe ohne landwirtschaftlich genutzte Fläche. Von den 4 349 Betrieben haben 4 213 Betriebe insgesamt rund 1,175 Millionen Hektar (ha) landwirtschaftlich genutzte Fläche bewirtschaftet. Die Größe dieser Fläche hat sich damit gegenüber den Jahren 2013 und 2010 kaum verändert (jeweils 1,173 Mill. ha). Auch die Anzahl der Betriebe ist in Sachsen-Anhalt seit 2010 (4 219) recht konstant. Deutschlandweit ist die Zahl der Betriebe zwischen 2010 (299 134) und 2016 (275 392) um 8 Prozent zurückgegangen.

Bezogen auf die Betriebsfläche (landwirtschaftlich genutzte Fläche und z. B. Gebäude- und Hofflächen) ergab sich eine durchschnittliche Betriebsgröße von 281 Hektar. Mecklenburg-Vorpommern (288 ha), Brandenburg (267 ha), Thüringen (222 ha) und Sachsen (148 ha) hatten ebenfalls weit über den Bundesdurchschnitt (67 ha) liegende durchschnittliche Betriebsgrößen. Innerhalb von Sachsen-Anhalt hatten der Salzlandkreis (339 ha), der Saalekreis (335 ha) und der Landkreis Wittenberg (312 ha) die höchsten durchschnittlichen Betriebsgrößen.

Von den 4 349 Betrieben galten 2 836 (65 %) als Einzelunternehmen, 868 (20 %) als Personengemeinschaft und -gesellschaft und 645 (15 %) als Juristische Person.
In den landwirtschaftlichen Betrieben arbeiteten im Jahr 2016 insgesamt 25,3 Tausend Arbeitskräfte. Von diesen waren 14,2 Tausend (56 %) ständige Arbeitskräfte, 7,0 Tausend (28 %) Saisonarbeitskräfte und 4,1 Tausend (16 %) Familienarbeitskräfte. Bundesweit ergab sich eine andere Zusammensetzung. Insgesamt wurden 940,1 Tausend Arbeitskräfte gezählt. Der Anteil der Familienarbeitskräfte betrug 48 Prozent (449,1 Tausend), der Saisonarbeitskräfte 30 Prozent (286,3 Tausend) und der ständigen Arbeitskräfte 22 Prozent (204,6 Tausend).

Im Jahr 2016 wurden von der landwirtschaftlich genutzten Fläche ca. 85 Prozent als Ackerland (996 132 ha), ca. 15 Prozent als Dauergrünland (175 764 ha) und ca. 0,2 Prozent für Dauerkulturen (2 563 ha) genutzt.
In Deutschland wurde auf einer Fläche von 11 763 002 Hektar Ackerbau betrieben. Sachsen-Anhalt bewirtschaftete 8,5 Prozent des Ackerlandes von Deutschland.
Auf mehr als der Hälfte des Ackerlandes (55 %) wurde im Jahr 2016 in Sachsen-Anhalt Getreide zur Körnergewinnung (einschließlich Saatguterzeugung) angebaut. Ölfrüchte zur Körnergewinnung (einschließlich Saatguterzeugung) folgten mit 18 Prozent (darunter Winterraps mit 17 % bzw. 170 471 ha) und Pflanzen zur Grünernte mit 16 Prozent (darunter Silomais mit 13 % bzw. 127 980 ha). Die dominierende Anbaukultur ist seit Jahren der Winterweizen, welcher auf einem Drittel des Ackerlandes (33 % bzw. 328 861 ha) wuchs.

Im Freiland wurde auf einer Fläche von 4 219 Hektar Gemüse angebaut. Das waren hauptsächlich Speisezwiebel (1 352 ha), Spargel (734 ha) sowie Möhren und Karotten (696 ha). Der Anteil Sachsen-Anhalts an der Anbaufläche für Deutschland betrug bei Speisezwiebeln 12 Prozent, bei Radies 9 Prozent und bei Buschbohnen 8 Prozent.

Im Jahr 2016 bewirtschafteten in Sachsen-Anhalt 385 Betriebe (2010: 302) mit ökologischem Landbau insgesamt 58 430 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. Dies entsprach 9,1 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe bzw. 5,0 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Deutschlandweit lag der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit ökologischem Landbau bei 7,3 Prozent (19 851 Betriebe), der an der landwirtschaftlich genutzten Fläche bei 6,8 Prozent (1 135 531 ha).
57,2 Prozent (33 415 ha) der gesamten ökologisch landwirtschaftlich genutzten Fläche machte das Ackerland aus. Auf 58,7 Prozent dieses Ackerlandes (19 614 ha) wurde von 236 Betrieben Getreide bestellt. Davon wuchsen Weizen (einschließlich Dinkel und Einkorn) sowie Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) auf fast zwei Drittel (63,7 %) dieser Getreidefläche.

Im Jahr 2016 wurden 2 384 landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung gezählt. Zur Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 waren es noch 2 441 Betriebe. In 1 502 landwirtschaftlichen Betrieben wurden 335 638 Rinder, darunter 123 405 Milchkühe, in 480 Betrieben 1 188 953 Schweine, in 421 Betrieben 82 894 Schafe, in 161 Betrieben 6 758 Ziegen sowie in 494 Betrieben (einschließlich Betriebe, die vorübergehend keinen Bestand haben) 11 751 155 Hühner gehalten.
Im Jahr 2010 wurden noch durchschnittlich 11 946 Hühner pro Betrieb registriert. Im Jahr 2016 hat sich diese Zahl nahezu verdoppelt und lag bei 23 788 Hühner pro Betrieb (Deutschland: 3 361 Hühner pro Betrieb).

In den 235 landwirtschaftlichen Betrieben mit Viehhaltung in ökologischer Wirtschaftsweise und Viehbestand am 1. März 2016 wurden unter anderem 15 532 Rinder, 2 385 Schweine und 295 962 Hühner gehalten.

Rund 17 Prozent (740 Betriebe) aller landwirtschaftlichen Betriebe gaben an, im Jahr 2016 sogenannte Einkommenskombinationen gehabt zu haben. Das sind z. B. Umsätze aus Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe, Umsätze aus der Verarbeitung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Umsätze aus Beherbergung oder Umsätze aus der Erzeugung erneuerbarer Energien. 430 Betriebe erzielten daraus bis zu 10 Prozent ihres Gesamtumsatzes.