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01 polizeinews

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord.


 

-        Anstieg im Kriminalitätsaufkommen auf 88.977 Fälle  (+0,9 %)


-        Aufklärungsquote (AQ) bei 58,3 (+2,1 %-Pkt.)


-        36.935 Tatverdächtige insgesamt ermittelt  (+5,1  %)

 

Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenüber dem Vorjahr auf 88.977 Fälle (2015: 88.191). Dies entspricht einem Anstieg um +0,9 %.

 Von den erfassten Straftaten konnten 51.916 Fälle aufgeklärt werden (AQ 58,3 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 56,2 %.

Insgesamt konnten 36.935 Tatverdächtige ermittelt werden (27.348 männlich, 9.587 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2015: 35.158) bedeutet dies einen Anstieg um 5,1 %. Im Jahr 2016 sind 10.355 Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft (2015: 7.711). Das entspricht einem Anstieg von 34,3 %. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2016  28,0 % (2015: Anteil: 21,9 %).

 

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren nahm zu und liegt jetzt bei 19,6 % (7.239 Tatverdächtige). Im Jahr 2015 betrug dieser Anteil noch 17,7 %. Von den unter 21-Jährigen wurden 1.110 Kinder (bis unter 14 Jahre), 2.870 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 3.259 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. 


 

Erfasste Fälle in den

Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten

(Auszug aus der Gesamtstatistik)

2016

2015

erfasste Fälle

AQ

in %

erfasste Fälle

AQ

in %

Fälle gesamt

88.977

58,3

88.191

56,2

Straftaten geg. das Leben

- Mord

- Totschlag und Töten auf Verlangen

- fahrlässige Tötung

64

4

46

10

92,2

100,0

93,5

80,0

46
7
22
16

82,6
71,4
95,5
75,0

Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

709

84,1

603

83,6

Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit

- Körperverletzungen

- Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer

11.819

7.639

562

88,2

89,2

61,0

11.326
7.126
603

88,5
90,5
58,7

Diebstahl insgesamt

34.091

29,6

37.249

29,4

- Diebstahl von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme

- Diebstahl von Fahrrädern

- Diebstahl in/aus Wohnungen

    - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser

    - und Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser

- Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen

- Taschendiebstahl

- Diebstahl in/aus Büro/Lager/Werk

- Ladendiebstahl

654

6.566

2.282

907

329

4.439

470

2.222

5.009

30,4

16,3

36,1

26,0

20,1

14,9

6,0

19,8

89,9


777
7.215
2.268
773
262
5.052
309
2.611
5.399

34,5
15,1
39,2
18,2
19,5
14,3
5,8
21,3
91,9

Vermögens-/Fälschungsdelikte

11.588

72,0

11.807

74,6

sonst. Straftaten StGB

- Brandstiftung

- Sachbeschädigung

    - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti

18.723

436

9.014

1.224

57,5

45,6

29,9

19,7

17.550
497
8.840
1.044

56,9
47,3
30,5
25,6

Rauschgiftkriminalität

- allg. Verstöße gegen das BtMG

- illegaler Handel/Schmuggel von BtM

- illegale Einfuhr von BtM

- sonstige Verstöße gegen das BtMG

    - illegaler Anbau von BtM

3.620

2.787

496

4

325

127

95,5

96,4

94,2

100,0

90,5

84,3

3.167
2.358
437
4
346
169

94,1
95,3
95,0
100,0
88,7
83,4

Umweltkriminalität

1.167

71,7

1.174

75,6

Straßenkriminalität [1]

16.617

20,7

17.201

21,8

 

Im Jahr 2016 (64 Fälle) wurden insgesamt 18 Straftaten gegen das Leben mehr als im Vorjahr (2015: 46 Fälle) erfasst. Darunter waren vier Morde, die alle aufgeklärt werden konnten.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte ist auf 709 Fälle gestiegen, 106 Fälle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 596 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 84,1 % entspricht.

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, stieg um 493 auf 11.819 Fälle (+4,4 %). In der Gruppe der Raubstraftaten sanken die Fallzahlen um 41 Fälle auf 562. Davon konnten 343 Fälle aufgeklärt werden. Die AQ lag bei 61,0 %.

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 513 Fälle. 7.639 Fälle wurden im Jahre 2016 erfasst (2015: 7.126 Straftaten). Die AQ lag bei 89,2 %.   

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte sank auf 34.091 Fälle (- 8,5 %). Nach wie vor hat dieser Deliktsbereich mit 38,3 Prozent den höchsten Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen im Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord.

Weiter auf sehr hohem Niveau sind die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl. Die Fallzahlen verringerten sich jedoch um 649  Fälle zum Jahr 2015. Die AQ stieg von 15,1 % auf 16,3 %. Insbesondere im Zuständigkeitsbereich des PRev Magdeburg ist bereits seit Jahren ein hohes Niveau bei den Fallzahlen von Fahrraddiebstählen zu verzeichnen. Die Ermittlungen ergaben, dass in Magdeburg hauptsächlich Intensivtäter eine Vielzahl der Straftaten im Deliktsbereich der Fahrradkriminalität begehen, um u. a. ihren BtM-Konsum zu finanzieren.

Ebenfalls ein Anstieg musste bei den Tageswohnungseinbrüchen (TWE) verzeichnet werden. Gegenüber dem Jahr 2015 (469 Fälle) stiegen die Einbrüche in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr um 17,7% auf 552 Fälle im Jahr 2016. Es handelte sich dabei um 329  Einfamilienhäuser (2015: 262 Fälle). Dies entspricht einer Steigerung von 25,6er Schwerpunkt dieser Taten lag in Magdeburg sowie den Landkreisen Börde und Jerichower Land.

Am häufigsten gelangten die Täter durch Einschlagen/Einwerfen der Fensterscheiben bzw. der Terrassentür oder durch Aufbrechen/Aufhebeln der Tür mittels diverser Werkzeuge in das Innere, um die Räumlichkeiten gezielt nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Zur Bekämpfung des Phänomens erfolgt seit mehreren Monaten die gezielte Bestreifung betroffener Bereiche sowie Kontrollen und Überprüfungen auffälliger Personen und Fahrzeuge durch uniformierte und zivile Kräfte.

Ein Rückgang um – 12,1 % ist für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz zu verzeichnen. Die Fallzahlen sanken innerhalb eines Jahres von 5.052 auf 4.439.

Ebenfalls ein Rückgang ist bei den Einbrüchen in Boden/Keller zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2016 mit 3.531 Kellereinbrüchen 417 Keller weniger angegriffen als im vorangegangenen Jahr (2015: 3.948). Dies entspricht einem Rückgang von -10,6 %.

Zurückgegangen sind die Fallzahlen der Diebstähle in/aus Dienst-, Büro-, Fabrik-, Werkstatt- und Lagerräumen. 2.611 Diebstähle aus 2015 stehen 2.222 Fällen im Jahr 2016 gegenüber.

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang der Fallzahlen um  ?1,9 % auf 11.588 Fälle festzustellen (2015: 11.807 Fälle).


 Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Rückgang um 592 Fälle auf 8.080 Fälle zu verzeichnen. Hierzu gehört auch die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen um 65 Straftaten auf nunmehr 396 Fälle (-14,1 %) sanken.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung stiegen im Jahr 2016 um 174 auf 9.014 Fälle (+ 2,0 %). 2015 waren es noch 8.840 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,1 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.224 Straftaten höher als 2015 mit 1.044 Fällen. Die AQ beträgt 19,7 %.

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität[1] stiegen von 3.167 auf 3.620 Straftaten. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 95,5 %.

Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das BtM-Gesetz mit Cannabis mit 1.259 Fällen (2015: 1.008 Fälle) und mit Amphetaminen in flüssiger und fester Form mit 719 Fällen (2015: 735 Fälle).

Ein Absinken der Fallzahlen war im Bereich des illegalen Anbaus von BtM zu verzeichnen. Die Fallzahlen sanken von 169 im Jahr 2015 auf 127 im Folgejahr.

Ein Bestandteil der Rauschgiftkriminalität ist die direkte Beschaffungskriminalität[2]. Hier wurden im Berichtsjahr 2016 acht Fälle und im Jahr 2015 22 Fälle registriert. Die AQ lag im Jahr 2016 bei 37,5 %.

Im Hinblick auf den vor allem seit dem Jahr 2015 erfolgten Zustrom von Asylbegehrenden und Kriegsflüchtlingen haben auch in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord die Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, das Asylgesetz oder das Freizügigkeitsgesetz, also Taten, die grundsätzlich nur durch Ausländer begangen werden können, deutlich zugenommen.

Betrug die Anzahl dieser ausländerspezifischen Delikte im Jahr 2015 noch 5.125 Taten, wies die Statistik für das vergangene Kalenderjahr 6.872 Fälle aus.

Neben diesen ausländerspezifischen Verstößen wurden in der PKS 2016 von der Personengruppe der Asylbegehrenden, Duldungsinhaber, Flüchtlinge und der sich illegal im Land Aufhaltenden insgesamt 2.382 Straftaten gezählt (Jahr 2015: 1.634 Delikte). Den Großteil bildete dabei die Straftatengruppe der Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 792 Fällen (davon 603 Körperverletzungsdelikte). Von den 654 Diebstahlsdelikten waren  515  Fälle von Ladendiebstahl. Weiter wurden 275 Betrugsdelikte bekannt. 64 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung.