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Sven Warminsky

Welt-Aids-Tag 2017: Diskriminierung ist erschreckend hoch

 Anlässlich des Welt- AIDS-Tags am Freitag, 01. Dezember 2017 zieht der Landesverband der AIDS-Hilfen Sachsen-Anhalt e.V. Bilanz:

Anzahl der HIV-Neuinfektionen erstmals stabil

Die aus dem Robert-Koch-Institut veröffentlichten Zahlen für Sachsen-Anhalt geben Grund zur Freude. Erstmals konnte die Anzahl der HIV-Neuinfektionen stabilisiert werden, nachdem sie seit 2001 kontinuierlich anstiegen.

Prävention ist nicht einfacher geworden

Heute stehen verschiedene Schutzmöglichkeiten zur Auswahl. Das muss verstärkt kommuniziert werden und macht die Prävention nicht einfacher, sondern eher anspruchsvoller und komplizierter. Die kürzlich veröffentlichte Studie der BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) macht eindrucksvoll deutlich, dass das Wissen über die verschiedensten Schutzmöglichkeiten noch lange nicht in der Bevölkerung verankert sind, wie es nötig wäre.

Sven Warminsky, Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt e.V. sagt: „Heute stehen drei HIV-Präventionsansätze zur Auswahl und die Entscheidung für eines oder einen Mix aus mehreren ist eine ganz persönliche und individuelle Entscheidung. Neben dem Kondom und der Tatsache, dass HIV-positive Menschen, die unter Therapie stehen und niemanden mehr anstecken können, gibt es die sogenannte Präexpositionsprophylaxe (PrEP), die eine Ansteckung verhindert und somit prophylaktisch eingesetzt werden kann. Diese Form des Eigenschutzes muss aber privat bezahlt werden.“

Diskriminierung ist erschreckend hoch

Nach wie vor wird das Leben von Mensch mit HIV durch offene oder versteckte Diskriminierung unnötig erschwert. Auch hier zeigte die veröffentlichte Studie der BzgA erschreckendes. Die vorherrschende Diskriminierung ist aber immer noch ein Grund sich nicht testen und somit nicht behandeln zu lassen. Sven Warminsky: „Einen enormen Beitrag leisten die AIDS-Hilfen in dem Bereich durch Ihre Antidiskriminierungs- und Präventionsarbeit. Mit den bisherigen Ressourcen ist aber der Kampf gegen die Diskriminierung nur schwer möglich. Wir sind da deutlich an unsere Grenzen gestoßen. Die Prävention und die Betreuung von Menschen mit HIV haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Wir stehen vor völlig neuen Herausforderungen, nicht nur in der Prävention.“