header-placeholder


image header
image
sniadanko

Magdeburg: Natalka Sniadanko liest in der Stadtbibliothek

Ukrainische Autorin erzählt vom Migrantenleben in Berlin

Lemberg gilt als „Berlin der Westukraine“: Vor den aufregenden Kulissen
der galizischen Stadt und der deutschen Metropole spielt die Geschichte
der beiden jungen Ukrainerinnen Chrystyna und Solomija, die Natalka
Sniadanko in ihrem Roman „Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu
bezahlen“ ebenso unterhaltsam wie poetisch erzählt. Im Dienstag, 5.
Dezember, ist die ukrainische Autorin und Übersetzerin um 19.30 Uhr zur
Buchlesung in der Stadtbibliothek zu Gast.

Chrystyna und Solomija sind jung, klug und selbstbewusst, doch ihre
persönliche Erfüllung haben sie noch nicht gefunden. In ihrem Sinn für
Abenteuer stehen die beiden Freundinnen den Figuren „Thelma und Louise“
aus dem berühmten Roadmovie kaum nach, als sie beschließen, Lemberg den
Rücken zu kehren. Allerdings endet die Reise Richtung Athen auf halbem
Wege in Berlin, wo sie sich fortan zwischen aufwühlenden Affären und
eigenwilligen Arbeitgebern durchs neue Leben schlagen, um festzustellen:
Es ist anders. Auch besser?

Natalka Sniadanko (Foto) kennt ihr Sujet genau. Als scharfe Beobachterin
bringt sie soziale Beziehungen gewürzt mit Ironie und Verweisen auf die
galizische Heimat ihrer Protagonistinnen und Protagonisten pointiert zur
Sprache. Im heutigen westukrainischen Lwiw (Lemberg) geboren und
aufgewachsen, studierte sie in ihrer Heimatstadt ukrainische Philologie
und Slawistik in Freiburg (i. Br.). Neben ihrer schriftstelle-rischen
Tätigkeit arbeitet sie als Journalistin für ukrainische und deutsche
Print- und Onlinemedien und übersetzt deutsche und polnische Literatur
ins Ukrainische, u.a. Günter Grass, Max Goldt und Zbigniew Herbert. Die
sprachtalentierte Grenzgängerin wurde für ihre Bücher und Übersetzungen
international vielfach ausgezeichnet.

Das Gespräch mit der Autorin führt der Philosoph Wolfram Tschiche im
Rahmen des Jahresprojekts „Die Oktoberrevolution - weltpolitische
Folgen", gefördert und getragen durch die Bundeszentrale für politische
Bildung und die Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Alle interessierten
Besucher sind herzlich zur Lesung mit Natalka Sniadanko willkommen.

Der Eintritt ist frei.