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TV-Tipp-News: Das Haus in Montevideo • BR • ab 20.15 Uhr • Komödie

17. Juli 2022

Studienprofessor Dr. Traugott Hermann Nägler hält als tugendsamer Haustyrann seine liebe Gattin Marianne und die zwölf Kinder ordentlich auf Trab und sorgt für strenge Disziplin. Von seiner Schwester Josefine, die er einst aus der Familie verstoßen hatte, nur, weil sie mit 17 Jahren unehelich schwanger wurde, darf nicht gesprochen werden.

Da bekommt er Post von Josefines Testamentsvollstrecker. Seine fast volljährige Tochter Atlanta soll Josefines Haus in Montevideo erben. Nägler möchte mit der "verderbten" Hinterlassenschaft zunächst nichts zu tun haben, doch Gattin Marianne und der clevere Pastor Riesling überreden ihn zu der Reise - schon wegen der vielen Spenden, die sie erwarten.

Als Nägler und Riesling in Josefines Haus von der mondänen Carmen della Rocco und jungen Mädchen empfangen werden, glauben sie, in einem anrüchigen Etablissement gelandet zu sein. Nägler bringt Atlanta in einer Pension in "Sicherheit", doch dort trifft sie zufällig ihren nachgereisten Freund Herbert Kraft.

Beschämt muss der Professor indes feststellen, dass Josefines Haus ein Heim für minderjährige Mütter ist. Josefines Testament bringt Nägler in arge Bedrängnis. Geerbt wird erst dann, wenn sich in seiner Familie ein zweites uneheliches Kind findet. Nägler ist zwischen der Aussicht auf das Geld und seiner Moral hin- und hergerissen.

1951 verfilmte das Allroundgenie Curt Goetz (1888-1960) sein eigenes Theaterstück "Das Haus in Montevideo" mit sich selbst in der Rolle des schwer geprüften Moralisten Nägler. Zwölf Jahre später schrieb und inszenierte Helmut Käutner sein Remake mit den deutschen Stars Ruth Leuwerik und Heinz Rühmann in den Hauptrollen als "kurzweilige Augenblicksunterhaltung, gespickt mit vielen durchaus amüsanten und entlarvenden Pointen" (Lexikon des internationalen Films).


Text / Foto: ARD