26. April 2018
Bei Flecken sollte es ganz schnell gehen
So mancher Haushaltstipp wird von Generation zu Generation weitergegeben. Zum Beispiel: Fenster am besten von oben nach unten putzen. Beim Staubwischen ein feuchtes, aber nicht tropfnasses Tuch verwenden. Helle und dunkle Kleidung lieber nicht zusammen in die Waschmaschine stecken. Ein weiterer Ratschlag, den viele Menschen fast schon instinktiv kennen und umsetzen lautet: Bei Flecken auf Textilien wie Kleidung oder Bezüge von Stühlen und Polstermöbeln sollte es mit der Reinigung besser ganz schnell gehen. Doch warum eigentlich? Und welche Reinigungsart ist überhaupt die beste?
Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM), erklärt: „Bei den meisten Flecken besteht nur dann Hoffnung auf eine rückstandslose Reinigung, wenn sie entfernt werden, bevor sie vollständig eingetrocknet sind – am besten mit einer lauwarmen Lösung aus Neutralseife und destilliertem Wasser.“ Das gilt vor allem bei Unfällen mit alkoholhaltigen Getränken, Fruchtsäften, schwarzem Kaffee und Tee. Nicht allzu viel Zeit lassen sollte man sich auch bei wasserlöslichen Flecken, zum Beispiel hervorgerufen durch Suppe oder Milch. Statt Neutralseife kann hierbei auch ein wenig in lauwarmem Wasser aufgelöstes Feinwaschmittel zum Einsatz kommen. Eher kühler sollte die Lösung aus Feinwaschmittel und Wasser bei eiweißhaltigen Flecken wie Blut oder Urin sein, da das Eiweiß sonst gerinnt.
Das beste „Werkzeug“ zur Fleckenentfernung ist und bleibt das Baumwolltuch. Es sollte mit geringem Kraftaufwand vom Rand der Verunreinigung zur Mitte bewegt werden, um den Fleck nicht zu vergrößern und um eine Ränderbildung zu vermeiden. „Bei hochwertigen Möbeln besteht häufig auch die Möglichkeit, den Textilbezug abzunehmen und in der Waschmaschine zu reinigen. Der Verbraucher sollte dabei auf die Produktinformationen achten und am besten auch schon beim Kauf nach Reinigungs- und Pflegetipps für sein Möbelstück fragen“, empfiehlt Winning.
Tipps für die regelmäßige Textilpflege
Wer lange Freude an seinen neuen Stühlen oder Polstermöbeln haben möchte, sollte beim Kauf auf Qualität achten, muss aber seine Möbel im Anschluss auch regelmäßig pflegen. „Mindestens einmal pro Monat sollte die Textiloberfläche bei geringer Saugstärke mit einer Polsterdüse abgesaugt werden, denn schon kleine Verunreinigungen können dafür sorgen, dass die Textilfasern schneller verschleißen“, so der Möbelexperte. Das kann passieren, wenn Staub, Krümel & Co. zwischen Möbeloberfläche und Körper mit Druck hin und her bewegt und die Textilien dadurch gescheuert werden. Das Absaugen kommt sowohl dem Möbelstück, als auch der Kleidung zugute.
Für die weitere Auffrischung der natürlichen oder künstlichen Fasern kann der Stoff mit einem feuchten (nicht tropfnassen) Fensterleder vorsichtig in Strichrichtung abgewischt werden. Wer hierbei ein wenig Neutralseife oder Feinwaschmittel verwenden möchte, sollte unbedingt darauf achten, diese Reinigungsmittel wieder rückstandlos mit einem feuchten Lappen aufzunehmen. „Wer sich unsicher ist oder sein Möbelstück zum ersten Mal reinigt, sollte die Pflege zunächst an einer unauffälligen Stelle des Textilbezugs ausprobieren und im Zweifelsfall ruhig nochmal einen Experten um Rat fragen“, schließt Winning. DGM/FT