Osterfeuer sind ein beliebter Brauch und jahrhundertealte Tradition in Sachsen-Anhalt. Für viele Tiere geraten sie zur tödlichen Falle, wenn einfache Vorsichtsmaßnahmen nicht beachtet werden. Der BUND Sachsen-Anhalt appelliert daher an Veranstalter, das Brennmaterial erst kurz vor dem Entzünden anzuhäufen.
Vielen Kleintieren, wie beispielsweise Igeln, Hasen, Mäusen, aber auch Vögeln und zahlreichen Insekten, dienen die Holz- und Reisighaufen, die bereits vor Wochen für die alljährlichen Osterfeuer aufgeschichtet wurden, als Unterschlupf. Insbesondere in Städten und Gemeinden, in denen natürlicher Lebensraum Straßen, Parkplätzen und Häusern gewichen ist, nutzen Kleintiere den Astschnitt als Versteck und Wohnraum. Ist das Osterfeuer erst mal entzündet, haben die Tiere keine Chance mehr zu entkommen. Sie verbrennen bei lebendigem Leib.
„Um den Tieren dies zu ersparen, sollten die Holzstapel erst kurz vor dem Anzünden aufgeschichtet oder nochmals umgeschichtet werden. So ermöglichen Sie den Tieren rechtzeitig ihren Unterschlupf zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen“, erklärt Iris Brunar, Mitglied des Landesvorstands des BUND in Sachsen-Anhalt. „Wenn der Haufen erst einmal brennt, können die Tiere nicht mehr flüchten und das vermeintlich sichere Versteck wird zur tödlichen Falle.“
Häufig werden die Feuer auch zum Entsorgen von Sondermüll genutzt, der nicht verbrannt werden darf. Dazu gehört neben Plastik und Spanplatten, Bau- und Abbruchholz auch mit Farben oder Lasuren behandeltes Holz. Die giftigen Stoffe, die dann in die Atmosphäre gelangen, schaden auch den Menschen. Beim Umsetzen kann dieses Material aussortiert und zu den kommunalen Abfallentsorgungsanlagen gebracht werden.