Landeshauptstadt Magdeburg - Mittwoch, 7. März 2018
Entwurfsplanung liegt vor/Stadtrat entscheidet im April
Die Landeshauptstadt Magdeburg will insgesamt 10,7 Mio. Euro in den Umbau der MDCC-Arena investieren. Dafür hat die Verwaltung jetzt die Entwurfsplanung vorgelegt, in der die Einzelheiten zum geplanten Bauvorhaben beschrieben sind. Wenn der Stadtrat am 5. April zustimmt, können die Genehmigungs- und Ausführungsplanung erstellt werden. Ziel ist es, den Stadionumbau bis Ende 2019 zu realisieren.
"Die MDCC-Arena soll in großen Bereichen statisch-konstruktiv ertüchtigt, die Kapazität um rund 3.900 Besucherplätze erweitert und das Stadion zweitligatauglich werden", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Wesentliche Schwerpunkte sind dabei der Umbau der Blöcke 3 bis 7 der Heimtribüne Nord vom Sitzplatz- zum Stehplatzbereich und die Versteifung der vorhandenen Tragkonstruktion in den Blöcken 1 bis 7 sowie 13 und 14. Außerdem planen wir unter anderem eine neue Kommentatoren- und Pressetribüne im Block 21, weitere WC-Anlagen und Kioske sowie zusätzliche PKW-Stellplätze."
Die Hauptarbeiten können voraussichtlich Anfang 2019 beginnen und sollen in zwei Abschnitten erfolgen. Bei der Planung der Bauphasen wurde berücksichtigt, dass zu jedem Zeitpunkt die Nutzung des Stadions gewährleistet ist und Spiele uneingeschränkt stattfinden können. Nach Abschluss der geplanten Arbeiten verfügt die MDCC-Arena über eine Kapazität von insgesamt 30.098 Zuschauern. Darunter sind 15.209 Sitz-, 14.812 Steh- und 77 Presseplätze.
"Der Umbau der MDCC-Arena gehört zu den wichtigsten Baumaßnahmen Magdeburgs in diesem und im kommenden Jahr"; betont der Oberbürgermeister. "Wir investieren nicht nur in ein Stadion, sondern in die Zukunft des 1. FC Magdeburg und damit in das Lebensgefühl Zehntausender Menschen aus Magdeburg und der Region."
Die jetzt vorgelegte Entwurfsplanung sieht konkret die folgenden 13 Baumaßnahmen vor:
Umbau der Heimtribüne Nord (Block 3 bis 7) vom Sitzplatz- zum Stehplatzbereich mit entsprechender Kapazitätserweiterung, unter anderem mit zusätzlichen Wellenbrechern und Blocktrennungen
Versteifung der vorhandenen Tragkonstruktion im Block 1 bis 7 sowie Block 13 und 14
Neue notwendige Block- und Sektorenabtrennungen
Zusätzliche WC-Anlagen im Heim- und Gästebereich und stationäre Kioske im Promenadenbereich des Heimbereiches
Neue Kommentatoren- und Pressetribüne im Block 21
Bau von Kamerastellplätzen und erforderlichen Kommentatorenplätzen auf der Dachfläche des Warmbereiches
Zusätzlicher Umbau der Presseplätze im Block 22
Sicherstellung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung für TV-Übertragungswagen (300 kVA)
Stationäre Einlassschleusen an allen Stadionzugängen, unter anderem mit überdachtem Kontrollbereich und Ablagebox
Zweiter Trennzaun zum Gästeparkplatz
Zweiter Außenzaun hinter der Nordtribüne
Separate Zufahrt und eingezäunte Abstellmöglichkeit für den Gästebus
411 zusätzliche Pkw-Stellplätze auf dem im B-Plan ausgewiesenen Grundstück am Gübser Weg
Mit den genannten Arbeiten werden auch die geforderten Lizenzauflagen der DFL im und rund um das Stadion umgesetzt. Unabhängig von diesen Maßnahmen beginnen die Baumaßnahmen für die statische Ertüchtigung der Gästetribüne (Block 15) in den kommenden Tagen. Dabei werden zusätzliche Stahlträger millimetergenau unter die Tribüne eingefahren. Derzeit erfolgen die entsprechenden Vorbereitungen. Das für den Umbau verantwortliche Kommunale Gebäudemanagement rechnet damit, dass bis zum Sommer die Ertüchtigung der Südtribüne beendet ist.
Für die aktive Fanszene bedeutet der nun vorgelegte Zeitplan, dass sie weiterhin auf Choreografien mit rhythmischen Hüpfeinlagen verzichten muss. Dass die Fans sich seit mehr als einem Jahr an das sogenannte Hüpfverbot halten, zeigt, dass Stadtverwaltung, FCM und Zuschauer an einem Strang ziehen. Die Stadtverwaltung bedankt sich dafür erneut.
Die vollständige Beschlussvorlage zum Umbau der MDCC-Arena ist im Internet unter ratsinfo.magdeburg.de verfügbar und kann dort eingesehen werden.
Hintergrund
Im November 2016 hatte das Ingenieurbüro Baudynamik Heiland & Mistler GmbH während des Heimspiels des 1. FC Magdeburg gegen den FC Hansa Rostock das Stadion baudynamisch untersucht. Es wurde festgestellt, dass durch das rhythmische Hüpfen der Fans sehr große Schwingungen der Tribünenkonstruktion vor allem im Bereich der Nordtribüne, aber auch im Gästebereich entstehen. Diese verursachten nicht nur Schäden an der Stahlbetonkonstruktion, sondern hätten zudem unter den Zuschauern eine Panik auslösen können. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich durch die dort wirkenden Kräfte einzelne Fertigteile lösen.
Um die Gefahr zu mindern, wurde als eine erste Maßnahme das absolute rhythmische Hüpfverbot angeordnet. Eine dauerhafte Lösung ist jedoch nur durch die statische Ertüchtigung dieser Bereiche zu schaffen. Im Ergebnis wurden zwei Möglichkeiten des Stadionumbaus vorgestellt. Am 8. Juni 2017 entschied sich der Magdeburger Stadtrat für die größere Variante des Stadionumbaus zur notwendigen Ertüchtigung der Fantribüne und des Gästeblocks.