Fraktion DIE LINKE - 11.08.2017
Zu aktuellen Medienberichten und Debatten um nitratbelastete Böden
und Gewässer erklärt der umweltpolitische Sprecher Hendrik Lange (Foto):
Die Grundwasserkörper in Sachsen-Anhalt sind stark nitratbelastet. Das
führt derzeit zu öffentlichen Diskussionen über die Auswirkungen und
Ursachen. Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der
Fraktion DIE LINKE zur Umsetzung der Wasserrahmenrichltlinie (WRRL)
zeigt dabei den schlechten chemischen Zustand des Grundwasserkörpers auf
53% der der Landesfläche auf. Festgestellt wird zudem, dass sich die
Importmenge an Wirtschaftsdüngern (Gülle, Geflügelmist, Gärreste) in den
letzten 6 Jahren verfünffacht hat.
Die Nitratbelastung unserer Grundwasserkörper spielt eine fundamentale
Rolle für die Trinkwasserqualität. Zwar ist momentan noch keine
Belastung unseres Trinkwassers mit Nitrat nachweisbar jedoch besteht die
Gefahr, dass belastetes Grundwasser in Schutzgebiete vordringt und somit
zu einer ökologischen Belastung für Mensch und Umwelt wird. Unter diesen
Gesichtspunkten muss die Praxis der Düngemittelimporte dringend
überprüft werden.
Die Fraktion DIE LINKE fordert die Landesregierung auf, ein geeignetes
Monitoring zu etablieren, um die Verbringung von Düngemitteln (vor allem
von Wirtschaftsdünger) zu kontrollieren. Damit könnte endlich eine Basis
für eine zielführende Strategie zur Verbesserung der Grundwasserkörper
und der Wasserqualität in Sachsen-Anhalt geschaffen werden.