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csm Staatssekretaerin Susi Moebbeck e5d47024f8

Sachsen-Anhalt: Arbeitsmarkt als Schlüssel zur Integration

Fortschritte und Herausforderungen bei der beruflichen Teilhabe von Geflüchteten

"Sachsen-Anhalt macht deutliche Fortschritte bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig bleiben große Herausforderungen zu bewältigen, die die Landesregierung gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft und den anderen Akteuren am Arbeitsmarkt gezielt angeht." Diese Bilanz zog die Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, Susi Möbbeck, in einem Zwischenbericht in der heutigen Kabinettssitzung.

"Zugewanderte möglichst schnell in Arbeit und Ausbildung bringen, ist das Ziel der Landesregierung. Die aktuellen Zahlen sind vielversprechend. In der Gesamtbetrachtung ergibt sich der Eindruck, dass es bei allen Schwierigkeiten eine erhebliche Bereitschaft und Aufgeschlossenheit von Unternehmern gibt, geflüchteten Menschen eine Chance auf Beschäftigung zu geben", so Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte der Landesregierung ist. Demnach hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylzuzugsländern von 2015 auf 2016 innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und nimmt auch weiterhin zu.

Indikator dafür, wie viele als bleibeberechtigt anerkannte Geflüchtete dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, ist der Übergang aus dem System des Asylbewerberleistungsgesetzes hin zum Bezug von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Rund zwei Drittel aller gut 21.000 SGB-II-Berechtigten aus Asylzuzugsländern, also rund 14.500, sind erwerbsfähig; die übrigen sind zumeist Kinder. Von den Erwerbsfähigen befinden sich mehr in Sprachkursen und Qualifizierungsmaßnahmen (rund 6.600) als arbeitslos gemeldet sind (rund 4.600). Nach der aktuellsten vorliegenden Beschäftigungsstatistik gingen im September 2016 in Sachsen-Anhalt rund 1.200 Menschen aus Asylzuzugsländern einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach, 500 Personen einer geringfügigen Beschäftigung. Hochgerechnet dürften aktuell rund 1800 Menschen sozialversicherungspflichtig und 800 gering beschäftigt sein. Drei Viertel arbeiten in kleinen und mittleren Betrieben. Knapp die Hälfte verfügt über eine anerkannte Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss. Wichtige Beschäftigungszweige sind vor allem das Gastgewerbe, das Gesundheitswesen und die Bereiche Erziehung, Unterricht, Heime, Sozialwesen. "Auf diesem Fundament muss weiter aufgebaut werden", sagte Möbbeck, die der Unternehmerschaft, den Kammern, Jobcentern und Arbeitgeberverbänden für ihr Engagement dankte.

Möbbeck: "In naher Zukunft warten weitere Herausforderungen, da eine beachtliche Zahl von Geflüchteten ihre Integrations- oder Qualifizierungsmaßnahmen beenden wird und junge Menschen die Schule abschließen werden. Dabei kommt der koordinierten Zusammenarbeit der regionalen Akteure bei der erfolgreichen Integration von Geflüchteten eine besondere Bedeutung zu. Ab August dieses Jahres werden wir mit der Einrichtung des neuen Zentrums für Migration und Arbeitsmarkt diese Zusammenarbeit noch besser organisieren."

Hintergrund:

Die Landesregierung unterstützt die Integration Zugewanderter mit zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen, in dem sie die verschiedenen gesetzlichen Regelsysteme optimal für die Arbeitsmarktintegration koordiniert. Dazu zählen beispielsweise:

- die Willkommensbegleitung im Rahmen der Landesinitiative "Fachkraft im Fokus". Landesweit werden Zugewanderte und Geflüchtete durch WillkommensbegleiterInnen beraten und unterstützt.

- das Modellprojekt zur Berufsorientierung "Brafo für junge Geflüchtete". Seit Anfang 2017 sind an den Standorten Magdeburg, Halle und Stendal drei Kurse mit insgesamt mehr als 60 Teilnehmern gestartet. Wesentliches Ziel ist es dabei, junge Frauen für die Berufsorientierung zu gewinnen.

- die Öffnung des Landesprogramms "Zukunftschance assisierte Ausbildung" für Geflüchtete. Derzeit liegt hier die Quote der Zugewanderten bei etwa 10 Prozent. Das Ziel ist die Unterstützung von leistungsschwächeren Jugendlichen und ausbildenden Unternehmen, um eine duale Berufsausbildung erfolgreicher zu gestalten.