header-placeholder


image header
image
person 851213 960 720

Sachsen-Anhalts Verbraucher: Niedrige Zinsen und mangelhafte Beratung gefährden die Altersvorsorge

Neuer Jahresbericht der Verbraucherzentrale vorgestellt

Die aktuelle Niedrigzinsphase und zahlreiche Finanzberatungen der Anbieter, die am Bedarf der Verbraucher vorbei gehen, gefährden die Spareinlagen und die Altersvorsorge der Verbraucher. Die Kreditinstitute drängen ihre Kunden aus sicheren Anlagen und verkaufen stattdessen Finanzprodukte mit hohen Kosten und geringer Rendite. Das zeigt eine Auswertung aktueller Beschwerdefälle, die die Verbraucherzentrale gleichzeitig mit ihrem aktuellen Jahresbericht vorstellt

Neben dem Finanzmarkt war es wiederum die digitale Verbraucherwelt, die für die meisten Beschwerden sorgte. Darunter waren Dauerbrenner wie untergeschobene Verträge mit nachfolgenden unberechtigten Inkassoforderungen und neue Themen wie Fake-Shops, die im Internet zwar kassierten aber anschließend keine Ware lieferten.

Verbraucherärger mit Herzschmerz gab es bei Single- und Freizeitclubs: Häufig werden Verbraucher in teure Verträge und langlaufende Mitgliedschaften geködert. Unsportlich und unfair waren die Verträge einiger Fitnessstudios. Hier gab es zahlreiche Beschwerden von Kunden die wegen Krankheit ihren Fitnessvertrag kündigen mussten. Die Verbraucherzentrale prüfte die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter und ging gegen jene juristisch vor, die von den gesetzlichen Vorgaben zum Nachteil der eigenen Kunden abwichen.

Bei den Energieverträgen sorgen auch nach den Insolvenzen noch immer unberechtigte Forderungen des undurchsichtigen Unternehmenskonglomerats Care Energy für Nachfragen in der Rechtsberatung.

Im Lebensmittelmarkt verunsichern viel versprechende Werbeaussagen zu Nahrungsergänzungsmitteln die Verbraucher. Viele sind sich der möglichen gesundheitlichen Risiken nicht bewusst. Das von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt betreute Internetportal "Klartext Nahrungsergänzung" verzeichnete in den ersten einhundert Tagen rund eine Viertel Million Seitenaufrufe. Dabei erwartet jeder dritte Ratsuchende heilende oder lindernde Wirkungen, die die Mittel aber nicht haben. Stattdessen musste vor gesundheitsschädlichen Produkten, unseriösen Anbietern und unlauteren Verkaufsmethoden gewarnt werden.

Hintergrund

Mehr als 106.000 Verbraucher ließen sich im Jahr 2016 durch die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt beraten, nutzten die Informations- und Bildungsangebote, fragten nach bei Aktionen oder erwarben die Broschüren und Ratgeber der Verbraucherzentrale. Hinzu kommen die Nutzer des Internetportals, das gemeinsam mit anderen Verbraucherzentralen betrieben wird. Der Gemeinschaftsauftritt registrierte insgesamt 5.588.140 Besuche und auf den speziellen Serviceseiten für Sachsen-Anhalt unter www.vzsa.de waren es 2016 insgesamt 135.051 Besuche