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Magdeburg-News: Prof. Elizabeth Wallfisch mit dem Telemann-Preis geehrt OB Dr. Trümper überreichte Preis

Montag, den 20. September 2021

Mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ist am Freitag, 17.9.2021, die aus Australien stammende Musikerin Elizabeth Wallfisch ausgezeichnet worden. Die Ehrung nahm Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper im Rahmen eines Festaktes im Gesellschaftshaus Magdeburg vor.

 Die renommierte Violinistin, Ensembleleiterin und Pädagogin wurde damit für ihr Engagement um die weltweite Verbreitung der Werke Telemanns gewürdigt. Als bislang einzige Interpretin hat Wallfisch in einer Serie von bislang sechs CDs einen großen Teil der Kompositionen von Georg Philipp Telemann für Violine und Begleitensemble eingespielt. Die Aufnahmen "loten nicht nur die kompositorische Bandbreite und abwechslungsreichen Strukturen dieser Werkgruppe aus, sondern bestechen aufgrund der traumwandlerischen Sicherheit, mit der Elizabeth Wallfisch den ,Telemannischen Ton‘ mit brillantem Sinn fürs Detail schwungvoll und leidenschaftlich trifft", heißt es in der Begründung des Kuratoriums zur Vergabe des Telemann-Preises. 
  
Die Laudatorin Susan Carpenter-Jacobs, würdigte das Engagement ihrer langjährigen Musikerkollegin: "Den Georg-Philip-Telemann-Preis hat Libby mit ihrem hervorragenden musikalischen Können, ihrer Unermüdlichkeit und ihrer schier unendlichen Fähigkeit, immer wieder zu inspirieren, sowie durch ihre beispielhafte Vorbildwirkung und ihre intensive Hingabe dem Werk Telemanns gegenüber zutiefst verdient. All das wird ergänzt von ihrer Wärme, Großzügigkeit und von dem ihr eigenen Schalk im Nacken."
  
Nach dem Festakt im Magdeburger Gesellschaftshaus war Elisabeth Wallfisch, die sich vor wenigen Jahren aus dem aktiven Konzertleben weitgehend zurückgezogen hatte, in einem Gala-Konzert mit dem Freiburger Barockorchester zu erleben.
 
Biographisches

Elizabeth Wallfisch, geboren in Australien, lebt seit ihrem Studium an der Royal Academy of Music (London) in Europa. Die renommierte Interpretin ist eine der führenden Persönlichkeiten der Alten Musik und wird ebenso als Interpretin der klassischen Literatur für Violine geschätzt. Ihre mitreißenden, an den historischen Quellen orientierten Darbietungen, ihre Spontanität und Grenzen ausreizende Spielweise sowie ihr besonderes Gespür für das Musizieren im Ensemble wird weltweit geschätzt. So leitete sie namhafte Klangkörper wie The Orchestra of the Age of Enlightenment (Großbritannien), Netherlands Bach Society (Niederlande), Tafelmusik (Kanada), Apollo's Fire (USA), The Hanover Band (Großbritannien), L'Orfeo Barockorchester (Österreich), The Australian Brandenburg Orchestra (Australien) und Philharmonia Baroque (USA).

Auffällig ist, dass die in den renommiertesten Konzertsälen der Welt gefeierte Interpretin den Blick über die Standardliteratur für Violine hinaus immer wieder auf Werke lenkt, die heute weitgehend aus dem Musikleben verschwunden sind.

Ihr Wissen gab Elizabeth Wallfisch in verschiedenen akademischen Anstellungen weiter, darunter als Professorin für Barockvioline am Royal Conservatoire in Den Haag und an der Royal Academy of Music in London. 2008 gründete Elizabeth Wallfisch The Wallfisch Band, in der junge, talentierte Musiker*innen an der Seite erfahrener Interpret*innen musizierten.

Ihre Erfahrungen als Interpretin und Pädagogin für Barockvioline hielt Elizabeth Wallfisch in der Abhandlung "The Art of Playing Chin-Off for the Brave and the Curious” fest, veröffentlicht bei King's Music (2002).
 
Hintergrund zum Preis

Die Landeshauptstadt Magdeburg würdigt seit 1987 jährlich hervorragende Leistungen im Hinblick auf Interpretation, Pflege und Erforschung von Telemanns Leben und Werk mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis. Er besteht aus einer Bronzeplakette, einer Urkunde und einer Dotation in Höhe von 2.500 Euro. 

Zu den bisher mit dem Preis Geehrten zählen Ludwig Güttler, Martin Ruhnke, Wolf Hobohm, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Klaus Mertens, der Bärenreiter-Verlag, der Carus-Verlag, Burkhard Schmilgun sowie das CD-Label cpo (Georgsmarienhütte), Thomaskantor Gotthold Schwarz und Klaus Hofmann. 2020 wurde Prof. Dorothee Oberlinger (Köln/ Salzburg) mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis ausgezeichnet.

Foto: Prof. Elizabeth Wallfisch © Ben Ealovega