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Wespe Insekt Natur pixabay

Magdeburg-News: Wespen • friedlicher als ihr Ruf • NABU-Tipps für ungestörtes Zusammenleben

Samstag, 23. Juli 2022

Magdeburg. Wer draußen Kuchen, Saft oder Eis genießen möchte, bekommt an diesen warmen Sommertagen häufig Besuch von Wespen. Doch nur zwei Arten machen den Menschen regelmäßig das Leben schwer und sorgen für den schlechten Ruf der Insekten. Dabei können selbst sie friedliche Nachbarn sein, wenn einige Tipps beim Zusammenleben beachtet werden.

In Deutschland leben rund 700 Wespenarten. Gemeinsam mit Bienen, Hummeln und Hornissen gehören sie zu den Hautflüglern. „Die meisten Wespenarten leben solitär und sind sehr friedlich. Für ihren Nachwuchs erbeuten sie Insekten, die erwachsenen Tiere ernähren sich von süßem Nektar und Baumsäften“, erklärt Grit Liebelt, Naturschutzreferentin beim NABU Sachsen-Anhalt. „Lediglich acht Wespenarten leben in sozialen Staaten zusammen und von diesen sind nur zwei regelmäßig an unserer Kaffeetafel zu finden: Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe.“ Als ungern gesehene Gäste schaden diese beiden Arten dem Ruf der gesamten Wespenfamilie. Negative Folgen, wie die Bekämpfung der Insekten, treffen somit auch die anderen, friedlichen und teilweise bedrohten Wespenarten.

Doch selbst mit der Gemeinen und der Deutschen Wespe ist ein ungestörtes Zusammenleben möglich. Grit Liebelt: „Die Wespen sind im Allgemeinen sehr umgänglich und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist daher wichtig, sich ruhig zu verhalten, hektische Bewegungen zu vermeiden und nicht nach den Tieren zu schlagen oder sie wegzupusten.“ Speisen und Getränke sollten im Freien abgedeckt werden und Reste nach dem Essen zügig wieder weggeräumt. Außerdem ist es ratsam, verkleckertes Süßes rasch wegzuwischen und Kindern nach dem Essen den Mund und die Hände zu waschen. Um möglichst ungestört draußen zu sitzen, kann den Wespen auch eine Ablenkfütterung angeboten werden. Dazu eignen sich besonders gut überreife Trauben. Diese sollten einfach in fünf bis zehn Metern Entfernung zum Esstisch aufgestellt werden und halten die Wespen so in Schach.

Auch bei Wespennestern am Haus oder im Garten können einige Hinweise beachtet werden. „Generell empfiehlt es sich, Fenster und Türen mit Fliegengazen zu sichern. Und ansonsten gilt auch bei einem Wespennest: Ruhe bewahren und die Tiere nicht stören. Hält man eine Distanz von zwei bis drei Metern zum Nest ein und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.“ Im Herbst, nach den ersten Nachtfrösten, kann das Wespennest einfach abgenommen und die Stelle gesäubert werden. Wespen suchen ihre alten Nester nicht noch einmal auf.

Wer ein Wespennest an einer stark frequentierten Stelle am Haus, beispielsweise der Eingangstür, hat, kann sich lokal an Imker, Feuerwehren, Schädlingsbekämpfer und Naturschutzbehörden wenden. Hier bekommt man Beratung und Hilfe bei der Umsiedlung der Nester.

Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay