Magdeburg, 10. Mai 2018
Von Annett Szameitat
An Mittsommernacht an und auf dem Salbker See nimmt das Spektakel seinen Anfang: mit tanzenden Elfen, bizarren Trollen, fantastischen Narreteien und spektakulären Lichtillustrationen im nassen Element. „La Notte“ gibt den Auftakt zum internationalen Figurentheaterfestival „Blickwechsel“. Vom 23. bis 29. Juni ist die internationale Theaterwelt wieder zu Gast in Magdeburg.
In dieser Woche präsentierten im Puppentheater Intendant Michael Kempchen und der künstlerische Leiter Frank Bernhardt das Programm. Eine Woche lang bringen 27 Theater, Gruppen und Solisten aus 11 Ländern mit 48 Präsentationen mit ihrer Kunst die Magie des Puppenspiels in die Landeshauptstadt. Von den Darbietungen sind 15 deutsche Erstaufführungen und die Uraufführung „Mozart“ kommt aus dem Magdeburger Haus.
An sieben Spielorten gibt es spektakuläre Puppenspielkunst auf höchstem Niveau und unterschiedlichster Couleurs – Staunenswertes, Surreales; auch Altbekanntes wird auf den Kopf gestellt. Der Blick geht „über den Tellerrand hinaus“; mit Anleihen vom Tanztheater, dem Schauspiel, der Performancekunst und der virtuellen Medienwelt. „Puppen können mehr als tanzen“, so umreißt Intendant Michael Kempchen das zeitgemäße Image des modernen Figurenspieltheaters. Die genreübergreifende Darstellungs-
kunst aus Tradition und Moderne ist eine neue Dimension der alten Puppenspielkunst; birgt neue Impulse für den Zuschauer, neue überraschende Momente, lässt Altes neu erscheinen. „Wir setzen neben der traditionellen Puppe auf innovative Bühnenelemente, wollen das Publikum neu ansprechen“, so Frank Bernhardt. Authentisches Theater ist gefragt – mit starken Erzählelementen wie Live-Musik und „Licht und Schatten“.
„Mehr Licht“ ist auch das Festivalmotto. Es steht für ein innovatives Puppen- und Figurentheater mit Kreativität und Individualität. Dieser Aufbruch spiegelt sich im Festival wieder. Über das Bühnenprogramm hinaus gibt es fachbegleitende Workshops zur Nachwuchsförderung des Genres. Dazu zählen künstlerische Laboratorien, die Masterclass Regie, der Austausch zwischen Theatermachern und Theaterwissenschaftlern, die Geheime Dramaturgische Gesellschaft mit der Möglichkeit zu Reflexion und gegenseitigem Austausch. Die Veranstaltungen sind öffentlich; um Anmeldung wird gebeten.
Neu ist zudem, dass jeder Abend mit einer unterhaltsamen „Late Night“ im Puppentheater ausklingt. „Wir möchten mit dem Festival die internationale Aufmerksamkeit für das Genre fördern“, betont Frank Bernhardt. Diese Akzeptanz ist für das Magdeburger Haus bereits erreicht: Die Auslastungsquote liege bei 98%, so der künstlerische Leiter. Auch von den 3000 Karten für „La Notte“ seien bereits über 2000 verkauft. Auf 390.000 Euro Gesamtkosten belaufen sich die Gesamtkosten für das Festival. 32% davon sollen aus eigener Finanzierung kommen. Den Restanteil übernehmen Stadt und Land sowie zahlreiche regionale Sponsoren.
Weitere Informationen zum Festival und das komplette Programm findet
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Foto: v.l. Frank Bernhardt, künstlerischer Leiter und Intendant Michael Kempchen präsentieren das Programm des 12. Internationalen Figurentheaterfestivals in Magdeburg. (c) Szameitat