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Magdeburg / ST: Energie gehört zur Daseinsvorsorge - Grundversorgung sicher stellen

Zu Medienberichten, nach denen die Zahl der Stromsperren für säumige
Zahler*innen zunehmen, erklärt die energiepolitische Sprecherin Kerstin
Eisenreich (Foto):

Die Problematik von Stromsperren für Menschen, die Ihre Rechnung
nicht bezahlen können, hat die Fraktion DIE LINKE bereits im
Augustplenum des Landtages thematisiert. Mit dem Antrag „Die
Energiewende sozial gestalten - Stromsperren gesetzlich untersagen“
<https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files/drs/wp7/drs/d1751dan.pdf>forderten
wir die Landesregierung auf, sich dieses Problems ernsthaft anzunehmen.

Aus unserer Sicht sind Stromsperren aufgrund von Zahlungsunfa?higkeit
von Verbraucherinnen und Verbrauchern gesetzlich zu untersagen.
Gleichzeitig sind geeignete Regelungen zu entwickeln, z.B. die
Einfu?hrung von Sozialtarifen, damit die Energiegrundversorgung
jederzeit gewa?hrleistet bleibt.

Auf der Bundesebene muss die Regelsatzho?he bei
Grundsicherungsleistungen angepasst werden. Nur so kann sicherstellt
werden, dass es nicht zu Energiearmut kommen kann. Energie gehört zur
Daseinsvorsorge. Eine Grundversorgung ist in jedem Fall sicher zu stellen.

Zudem kann eine gesetzliche Mitteilungspflicht fu?r Energiedienstleister
bei Zahlungsunfa?higkeit privater Haushalte an die Sozialbeho?rden
eingeführt werden, um den Betroffenen Hilfe anzubieten, die
Zahlungsfa?higkeit wieder herzustellen und U?berschuldung zu vermeiden.

Bisher werden in Sachsen-Anhalt die Fälle von Stromabschaltungen
landesweit noch nicht erfasst. Wir erwarten von der Landesregierung,
dies umgehend zu ändern.

Unsere Forderungen betreffen zudem die Preisgestaltung für Strom:Die
Stromsteuer muss herabgesetzt und fallende Börsenstrompreise müssen an
die Endverbraucher weitergegeben werden. Außerdem sind
Industrieunternehmen stärker an den Energiekosten zu beteiligen und
unangemessene Rabatte für diese abzuschaffen.

Nicht wer viel Strom verbraucht, sondern wer Strom spart, soll
günstigere Strompreise erhalten. Die Tarife der Energieversorger müssen
diesem Prinzip endlich Rechnung tragen. Das schont den Geldbeutel der
Verbraucherinnen und Verbraucher und die Umwelt.“

Magdeburg, 23. Oktober 2017