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Journalist seit 200 Tagen in Haft: Bundesregierung in Gedanken bei Yücel

Die Situation, in der sich Deniz Yücel (Foto) nun seit 200 Tagen und andere deutsche Inhaftierte in der Türkei befinden, mache der Bundesregierung weiterhin große Sorgen. Das betonte Regierungssprecher Seibert in der Regierungspressekonferenz in Berlin.

"Wir sind natürlich nicht nur heute in Gedanken bei Deniz Yücel", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Die zuständigen Kolleginnen und Kollegen der Bundesregierung würden täglich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für seine Freilassung arbeiten.

Weil dies noch nicht erreicht sei, würden sich insbesondere die Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes für eine möglichst gute und intensive Betreuung des deutsch-türkischen Journalisten einsetzen. Auch für die Freilassung weiterer inhaftierter deutscher Staatsangehöriger setze sich die gesamte Bundesregierung mit allen Mitteln ein, so der Regierungssprecher.

Bundesregierung erwartet rechtsstaatliche Verfahren

Die Forderungen der Bundesregierung an die Türkei seien ganz klar. Auch die Bundeskanzlerin habe sie in den vergangen Tagen wieder deutlich formuliert: "Wir erwarten von der Türkei, dass die deutschen Staatsbürger, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen inhaftiert sind, freigelassen werden."

Man erwarte nicht nur, dass rechtsstaatliche Verfahren eingehalten werden, sondern auch die vollständige Einhaltung des Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen, erläuterte Seibert weiter. Verstöße dagegen, wie beispielsweise die unterlassene Information über die Verhaftung deutscher Staatsangehöriger oder die Versagung der konsularischen Betreuung, halte die Bundesregierung für vollkommen inakzeptabel. 

Zwei weitere Festnahmen deutscher Staatsangehöriger

Die stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr, informierte in der Regierungspressekonferenz darüber, dass zwei weitere deutsche Staatsbürger in der Türkei festgenommen worden seien. Details seien noch nicht bekannt. Das Auswärtige Amt arbeite an der Aufklärung der neuen Fälle. 

Derzeit befinden sich 55 deutsche Staatsbürger in türkischer Haft, davon aktuell zwölf aus politischen Gründen.