header-placeholder


image header
image
P031144000202 842857 0

Zollunion: 2016 wurden mehr als 41 Millionen gefälschte Waren an EU-Außengrenzen beschlagnahmt

Laut den heute veröffentlichten Zahlen der Europäischen Kommission haben die europäischen Zollbehörden im Jahr 2016 mehr als 41 Millionen nachgeahmte und gefälschte Waren in einem Gesamtwert von über 670 Millionen EUR an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt. Produkte des täglichen Gebrauchs, die eine Gefahr für Gesundheit und Sicherheit darstellen könnten, etwa Lebensmittel und Getränke, Arzneimittel, Spielzeug und elektrische Haushaltsgeräte, machten zusammen über ein Drittel der beschlagnahmten Waren aus. 

Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten, Steuern und Zoll, erklärte hierzu: „Zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung ist es unerlässlich, dass wir die Rechte des geistigen Eigentums in hohem Maße schützen. Warenfälschungen stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU dar und fügen auch der legalen Wirtschaft und den Staatseinnahmen Schaden zu. Studien zeigen, dass die EU ganz besonders von der Einfuhr gefälschter Waren betroffen ist. Ich möchte daher die harte Arbeit der Zollbehörden bei der Bekämpfung von Warenfälschungen würdigen. Sie sind auf Unterstützung und Ressourcen angewiesen, um uns alle vor den möglichen Gefahren gefälschter Waren zu schützen. Um der Einfuhr von Waren in die EU, die gegen die Rechte des geistigen Eigentums verstoßen, entgegenzuwirken, sollten wir die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden verstärken und die Risikomanagementsysteme aktualisieren.“

Ganz oben auf der Liste der gefälschten Waren stehen Zigaretten (24 %), gefolgt von Spielzeug (17 %), Lebensmitteln (13 %) und Verpackungsmaterial (12 %). Die Zahl der sichergestellten Waren stieg im Vergleich zum Jahr 2015 um 2 %.

Auch diesmal war China mit 80 % aller 2016 beschlagnahmten Waren das Hauptursprungsland nachgeahmter Waren. Aus Vietnam und Pakistan kamen erhebliche Mengen an Zigaretten, wohingegen Singapur das Hauptursprungsland für nachgeahmte alkoholische Getränke war. Bei Fälschungen von Bekleidungszubehör war die Islamische Republik Iran Spitzenreiter. Gefälschte Mobiltelefone kamen in erster Linie aus Hongkong, während die Liste der Arzneimittelfälschungen von Indien angeführt wird. In mehr als 90 % der Fälle wurden die sichergestellten Waren vernichtet oder es wurden Gerichtsverfahren eingeleitet, um eine Rechtsverletzung festzustellen oder strafrechtliche Sanktionen zu verhängen.

Der Bericht der Kommission über Zollmaßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums wird seit dem Jahr 2000 jährlich veröffentlicht und stützt sich auf Daten, die der Kommission von den Zollverwaltungen der Mitgliedstaaten übermittelt werden.

Die Daten liefern nützliche Informationen für die Analyse von Verletzungen der Rechte des geistigen Eigentums und werden auch von anderen Einrichtungen wie dem Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum und der OECD für die Erstellung wirtschaftlicher Daten und die Erfassung der von Fälschern am häufigsten genutzten Handelsrouten herangezogen.