header-placeholder


image header
image
Hashimoto 01.01.20 14.20

Gesundheit-News: Hashimoto - Wenn der Körper sich selbst angreift, müssen Ärzte zusammenarbeiten

1. Januar 2019

Heidelberg. Die Hashimoto Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse in Deutschland. Sie zählt zu den Autoimmunerkrankungen und gilt als nicht heilbar. „Mit einer geeigneten und individuellen Therapie ist es für die meisten Patienten aber möglich, symptomfrei zu leben. Dafür müssen Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen eng zusammenarbeiten“, fordert Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Feldkamp, Endokrinologe und Tagungspräsident des vergangenen 24. Henning Symposiums zum Thema „Autoimmunität und Schilddrüse“.  „Hier sind Hausärzte, Endokrinologen, Nuklearmediziner und Chirurgen gleichermaßen in der Verantwortung, zum einen die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und zum andern die richtige Therapie zu wählen“, fasst Dr. Feldkamp zusammen. Dabei kommt es sowohl auf die richtige Interpretation der Schilddrüsenwerte als auch auf die individuelle Aufklärung an.

Fehlgeleitetes Immunsystem

Die Hashimoto Thyreoiditis stellt nahezu die einzige Ursache für eine bleibende Schilddrüsenunterfunktion bei Erwachsenen dar. Auftreten kann sie sowohl bei Kindern als auch bei Senioren und betrifft etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Frauen erkranken zehnmal häufiger als Männer. Das Erkrankungsrisiko liegt erheblich höher, wenn die Krankheit in der näheren Verwandtschaft vorkommt. Je nach Verlauf der Hashimoto Thyreoiditis verändert sich die Form der Schilddrüse – es kommt entweder zu einer Vergrößerung oder einer starken Verkleinerung des Organs. Wieso sich das Immunsystem gegen die Schilddrüse wendet, ist noch nicht genau bekannt. Wissenschaftler haben jedoch bereits einige beteiligte Gene identifiziert, die auch an der Steuerung des Immunsystems beteiligt sind. Die Hashimoto Thyreoiditis ist zurzeit nicht heilbar. So bleibt nur die Behandlung der auftretenden Symptome. Da die Autoimmunerkrankung meist zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führt, sind typische körperliche Anzeichen: Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, Frieren, Verstopfung sowie Haar- und Nagelwuchsstörungen. Dem zugrunde liegt der durch die Schilddrüsenunterfunktion allgemein verlangsamte Stoffwechsel.

Neben der Hashimoto Thyreoiditis gehört der Morbus Basedow zu den bekanntesten Autoimmunerkrankungen, die ebenfalls zu einer Schilddrüsenfunktionsstörung führt. In diesem Fall jedoch zur Überfunktion. Auch hier erkranken Frauen häufiger als Männer. Zudem erhöht Rauchen das Risiko und führt zusätzlich häufig zu einem schlimmeren Verlauf der Krankheit. Auslöser des Morbus Basedow können psychisch belastende Einflüsse sein, zum Beispiel eine Trennung vom Partner, Todesfälle in der Familie oder anderer starker Stress. Meistens treten die typischen Symptome wie innere Unruhe, Schlaflosigkeit, verstärktes Schwitzen und unerklärliche Gewichtsabnahme plötzlich auf. Als erste Maßnahme gilt die Behandlung mit Medikamenten, die jedoch keine Langzeitlösung darstellt. 

Definitive Therapie

Wenn die Behandlung mit Medikamenten nicht zum gewünschten Erfolg führt, sollte über eine endgültige Therapie nachgedacht werden. Im Fall des Morbus Basedow ist das überwiegend die Radiojodtherapie, seltener eine Operation. Bei einer Hashimoto Thyreoiditis ist eine solche Therapie nicht sinnvoll, weshalb bisher ausschließlich Medikamente eingesetzt werden.

Schilddrüsenwerte richtig interpretieren

Die Basis für die Behandlung und auch die vorangehende Diagnose liefern in der Regel die gemessenen Schilddrüsenwerte wie der TSH-Wert (Thyreoidea stimulierendes Hormon). Da dieser natürlicherweise schwankt, nämlich abhängig von Alter, Lebenssituation (Schwangerschaft, Stress) und Tageszeit, spielt die genaue Interpretation der Werte eine zentrale Rolle – besonders um Über- oder Unterdosierungen bei der Schilddrüsenhormongabe zu vermeiden. Ebenso dienen die Antikörperwerte als wichtiges Kriterium bei der Diagnose und Behandlung der jeweiligen Autoimmunerkrankung.

Zukunftsgerichtete Aussagen:

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen (forward-looking statements) wie im U.S. Private Securities Litigation Reform Act aus dem Jahr 1995 definiert. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Tatsachen. Sie enthalten Prognosen und Schätzungen mit Blick auf das Marketing und weiteren möglichen Entwicklungen des Produkts oder mit Blick auf mögliche künftige Einnahmen aus dem Produkt. Zukunftsgerichtete Aussagen sind grundsätzlich gekennzeichnet durch die Worte „erwartet“, „geht davon aus“, „glaubt“, „beabsichtigt“, „schätzt“ und ähnliche Ausdrücke.

 

Text: Sanofi in Deutschland