Heidelberg. Die Hashimoto Thyreoiditis
ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse in
Deutschland. Sie zählt zu den Autoimmunerkrankungen und gilt als nicht heilbar.
„Mit einer geeigneten und individuellen Therapie ist es für die meisten
Patienten aber möglich, symptomfrei zu leben. Dafür müssen Ärzte aus
verschiedenen Fachrichtungen eng zusammenarbeiten“, fordert Priv.-Doz. Dr. med.
Joachim Feldkamp, Endokrinologe und Tagungspräsident des vergangenen 24.
Henning Symposiums zum Thema „Autoimmunität und Schilddrüse“. „Hier sind Hausärzte, Endokrinologen,
Nuklearmediziner und Chirurgen gleichermaßen in der Verantwortung, zum einen
die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und zum andern die richtige
Therapie zu wählen“, fasst Dr. Feldkamp zusammen. Dabei kommt es sowohl auf die
richtige Interpretation der Schilddrüsenwerte als auch auf die individuelle
Aufklärung an.
Fehlgeleitetes Immunsystem
Die Hashimoto Thyreoiditis stellt nahezu die
einzige Ursache für eine bleibende Schilddrüsenunterfunktion bei Erwachsenen
dar. Auftreten kann sie sowohl bei Kindern als auch bei Senioren und betrifft
etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Frauen erkranken zehnmal häufiger
als Männer. Das Erkrankungsrisiko liegt erheblich höher, wenn die Krankheit in
der näheren Verwandtschaft vorkommt. Je nach Verlauf der Hashimoto Thyreoiditis
verändert sich die Form der Schilddrüse – es kommt entweder zu einer Vergrößerung
oder einer starken Verkleinerung des Organs. Wieso sich das Immunsystem gegen
die Schilddrüse wendet, ist noch nicht genau bekannt. Wissenschaftler haben
jedoch bereits einige beteiligte Gene identifiziert, die auch an der Steuerung
des Immunsystems beteiligt sind. Die Hashimoto Thyreoiditis ist zurzeit nicht
heilbar. So bleibt nur die Behandlung der auftretenden Symptome. Da die
Autoimmunerkrankung meist zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führt, sind
typische körperliche Anzeichen: Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis,
Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, Frieren, Verstopfung sowie Haar-
und Nagelwuchsstörungen. Dem zugrunde liegt der durch die
Schilddrüsenunterfunktion allgemein verlangsamte Stoffwechsel.
Neben der Hashimoto Thyreoiditis gehört der
Morbus Basedow zu den bekanntesten Autoimmunerkrankungen, die ebenfalls zu
einer Schilddrüsenfunktionsstörung führt. In diesem Fall jedoch zur
Überfunktion. Auch hier erkranken Frauen häufiger als Männer. Zudem erhöht
Rauchen das Risiko und führt zusätzlich häufig zu einem schlimmeren Verlauf der
Krankheit. Auslöser des Morbus Basedow können psychisch belastende Einflüsse
sein, zum Beispiel eine Trennung vom Partner, Todesfälle in der Familie oder
anderer starker Stress. Meistens treten die typischen Symptome wie innere
Unruhe, Schlaflosigkeit, verstärktes Schwitzen und unerklärliche
Gewichtsabnahme plötzlich auf. Als erste Maßnahme gilt die Behandlung mit
Medikamenten, die jedoch keine Langzeitlösung darstellt.
Definitive Therapie
Wenn die Behandlung mit Medikamenten nicht zum
gewünschten Erfolg führt, sollte über eine endgültige Therapie nachgedacht
werden. Im Fall des Morbus Basedow ist das überwiegend die Radiojodtherapie,
seltener eine Operation. Bei einer Hashimoto Thyreoiditis ist eine solche
Therapie nicht sinnvoll, weshalb bisher ausschließlich Medikamente eingesetzt
werden.
Schilddrüsenwerte richtig interpretieren
Die Basis für die Behandlung und auch die
vorangehende Diagnose liefern in der Regel die gemessenen Schilddrüsenwerte wie
der TSH-Wert (Thyreoidea stimulierendes Hormon). Da dieser natürlicherweise
schwankt, nämlich abhängig von Alter, Lebenssituation (Schwangerschaft, Stress)
und Tageszeit, spielt die genaue Interpretation der Werte eine zentrale Rolle –
besonders um Über- oder Unterdosierungen bei der Schilddrüsenhormongabe zu
vermeiden. Ebenso dienen die Antikörperwerte als wichtiges Kriterium bei der
Diagnose und Behandlung der jeweiligen Autoimmunerkrankung.
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Text: Sanofi in Deutschland