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Magdeburger Gemeinschaftsschule „Thomas Mann“: Früchtetee selbst gemixt.

(ak s-a, 31. März 2017) 

Das hat Spaß gemacht. Begeistert steckten die 
Schüler Teetüten in ihre Schulmappen. Die selbst zusammengemixte 
Früchteteemischung aus Hagebutten, Hibiskusblüten, Brombeerblättern und 
Orangenschalen werden sie am Abend gemeinsam mit ihren Eltern zu Hause 
probieren. Und so gelangen die aktuellen Informationen über 
Apothekenberufe mit an den Abendbrottisch. Die Magdeburger 
Gemeinschaftsschule „Thomas Mann“ ist praktisch ausgerichtet. Eine 
Berufsorientierung beginnt dort schon frühzeitig in der 5. Klasse. „Als 
die Schule unsere Apotheke angesprochen hat, waren wir sofort von der 
Idee überzeugt und haben gern zugesagt, die Berufe in einer Apotheke 
jeweils interessierten kleinen Schülergruppen aus der 5. Jahrgangsstufe 
vorzustellen“, erklärt Alena Larisch, Mitarbeiterin der Cracauer 
Apotheke in Magdeburg. Die Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) 
brachte gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabine Thieme insgesamt etwa 20 
Schülern am Morgen des 29. März 2017 die Arbeitswelt in einer Apotheke 
näher. So hatten die Schüler zwar schon alle ein Rezept in einer 
Apotheke mit ihren Eltern eingelöst. Welche Arbeitsmöglichkeiten dort 
noch gegeben sind, davon hatten sie bis zu dieser besonderen Schulstunde 
noch nichts gehört.

Wie also kann man junge Menschen für eine Arbeit in der Apotheke 
begeistern? Man bereitet viele praktische Dinge vor und lässt die 
Schüler selbst Hand anlegen. Dieses Konzept verfolgten die jungen Frauen 
sehr erfolgreich. Nach einer kurzen Vorstellung der Arbeit eines 
Apothekers, einer PTA und einer Pharmazeutisch-kaufmännische 
Angestellten (PKA) brachten sie getrocknete Pflanzenteile mit. Beim 
Blick durch das Mikroskop wurde geklärt, warum eine Brennnessel bei der 
Berührung Juckreiz auf der Haut verursacht. Die unter dem Mikroskop gut 
sichtbaren kleinen Härchen brachte die Mädchen und Jungen zum Staunen. 
Danach erlebten die Schüler im wahrsten Sinne des Wortes 
unterschiedliche Salbengrundlagen, denn sie konnten feststellen, dass 
diese charakteristisch riechen. Eine Salbe erinnerte die Schüler an 
Tiere. Sie bestand aus Wollwachs vom Schaf. Mittels Mörser wurde 
schließlich Fenchelsamen zerkleinert. Der intensive Geruch der 
zerstoßenen Samen stieg ihnen wieder in die Nase. Erstaunlich: Kaum 
einer kannte jedoch das Gewürz bzw. Gemüse.

„Wir geben nicht nur Tabletten oder Zäpfchen an unsere Patienten ab, 
sondern stellen Salben oder Teemischungen her und kümmern uns um den 
Einkauf und um die Präsentation der Arzneimittel“, erklärte Alena 
Larisch ihre tägliche Arbeit. Und da bei den Teemischungen auch immer 
etwas Mathematik mitspielt, ließ sie die Schüler die Teeportion für eine 
Person auf die benötigte Menge für sieben Personen hochrechnen. Denn 
schließlich sollte ja jeder Schüler der Gruppe eine eigene Teemischung 
mit nach Hause nehmen dürfen. Diese Rechenaufgabe meisterten ihre 
Schützlinge hervorragend.

Diese besondere Schulstunde sprach die Schüler durchweg an. Einige von 
ihnen können sich vorstellen, in den kommenden Schuljahren direkt in die 
Apotheke zu kommen, um sich noch intensiver z.B. mit dem Berufsbild der 
PTA auseinanderzusetzen. „Ich denke, wir konnten den Schülern unseren 
schönen Beruf nahebringen und haben bei ihnen das Interesse geweckt für 
eine spätere Tätigkeit in der Apotheke“, setzt Sabine Thieme auf den 
Nachwuchs.

Bild1: Diese Salbe riecht nach Tier. Sie besteht aus Wollwachs vom 
Schaf. Sabine Thieme lässt Salben testen.

Bild2: Fenchelsamen werden gemörsert.

Bild 3: Die Schüler haben mit Sabine Thieme Früchtetee selbst gemixt 
und abgefüllt.

Quelle: Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Katrin Pohl