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Fraktion DIE LINKE: Parlamentarische Initiativen zur 18. Sitzungsperiode des Landtages

Folgende eigenständige parlamentarische Initiativen bringt die
Fraktion DIE LINKE in die Landtagssitzung am 23. und 24. November 2017
ein:

Antrag: Den Mangel beenden! Dem Land Zukunft geben! Nachtragshaushalt
jetzt! (Drs. 7/2092)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2092dan.pdf>

Mit ihrem Antrag fordert die Fraktion DIE LINKE die Landesregierung auf,
dem Parlament noch vor dem Jahresende den Entwurf eines
Nachtragshaushaltes vorzulegen. Die sich durch die aktuelle
Steuerschätzung und den Haushaltsvollzug abzeichnenden erheblichen
Spiel-räume sollen für die Finanzierung wichtiger Landesaufgaben und zur
Beschleunigung wichti-ger Zukunftsinvestitionen genutzt werden.
Insbesondere sollen die von der Volksinitiative „Den Mangel beenden! –
Unseren Kindern Zukunft geben!“ geforderten Neueinstellungen von
Lehrer*innen und pädagogischen Mitarbeiter*innen realisiert werden. Mehr
Personal soll auch in den Kitas zur Qualitätsverbesserung vorgesehen
werden und der Einstieg in die Kita-Beitragsfreiheit in Angriff genommen
werden. Zusätzliche Mittel sollen für Investitionen in Krankenhäuser,
barrierefreien ÖPNV, den schnelleren Breitbandausbau und weitere
kommunale Bedarfe zur Verfügung stehen. Zudem soll der Beförderungsstau
im öffentlichen Dienst beendet und die Kinder- und Jugendarbeit gestärkt
werden.

Aussprache zur Großen Anfrage der Fraktion DIE LINKE „Entwicklung der
Altersrenten in Sachsen-Anhalt“ (Drs. 7/1813)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d1813dag.pdf>

Im Mai 2017 stellte die Fraktion DIE LINKE eine Große Anfrage zum Thema
„Entwicklung der Altersrenten in Sachsen-Anhalt“ an die Landesregierung.
Erfragt wurde unter anderem, wie hoch die derzeitige durchschnittliche
Rente in Sachsen-Anhalt ist und wie die Landesregie-rung die Entwicklung
bis 2030 einschätzt. Die Antworten auf diese und andere Fragen liegen
inzwischen vor und werden im Rahmen der Aussprache im Plenum diskutiert.

Antrag: Mögliche Wende im Todesfall des Asylbewerbers Oury Jalloh
bedarf juristischer und parlamentarischer Klärung (Drs. 7/2102)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2102dan.pdf>*

Ein Beitrag des ARD-Magazins „Monitor“ förderte im November eine
entscheidende Wende im Todesfall Oury Jalloh zu Tage. Aus
Ermittlungsakten, die dem Magazin vorliegen, geht hervor, dass „der 2005
in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte Asylbewerber Oury Jalloh mit
hoher Wahrscheinlichkeit getötet wurde“. Dennoch will die
Staatsanwaltschaft Halle das Ermittlungsverfahren einstellen. Die
Fraktion DIE LINKE hält es aufgrund der neuerlich be-kannt gewordenen
Erkenntnisse und Vorwürfe für dringend geboten, dass sich der Ausschuss
für Recht und Verfassung erneut mit dem Fall Oury Jalloh befasst. Mit
ihrem Antrag zielt sie zudem darauf ab, dass dem Ausschuss alle im
Zusammenhang mit dem Ermittlungs-verfahren im Fall Oury Jalloh stehenden
Akten, Unterlagen, Gutachten sowie ein möglicher-weise geführter
Schriftverkehr zwischen dem Ministerium für Justiz und Gleichstellung
und der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau bzw. der Staatsanwaltschaft
Halle vorgelegt wird. Im Rahmen der Befassung im Ausschuss soll zudem
die Staatsanwaltschaft Dessau gehört wer-den.

Antrag: Sexuelle Belästigung ist nicht zu tolerieren -
Geschlechtergerechte Sensibilisierung als Gesellschaftsauftrag (Drs.
7/2089)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2089dan.pdf>

Die Debatte um den Hashtag #MeToo hat offenbart, dass Diskriminierungen
und sexualisier-te Gewalt häufig im öffentlichen Raum und im beruflichen
Umfeld stattfinden. Abhängig-keitsverhältnisse jeder Art führen
insbesondere zu solchen sexuellen Belästigungen, sind aber bei weitem
nicht die alleinige Ursache. Die Problematik reicht tiefer und gründet
sich nach Aussagen von Wissenschaftler*innen auf ein gesellschaftlich
verinnerlichtes Denkmo-dell, das bereits im Kindesalter angelegt wird.
Aus diesem Grund sind eine geschlechterge-rechte Kinder-  und
Jugendarbeit sowie frühkindliche Bildung wichtige Instrumente für eine
frühe Sensibilisierung. Diese aktiv zu fördern ist ein
Gesellschaftsauftrag. Mit ihrem Antrag zielt die Fraktion DIE LINKE
daher darauf ab, dass der Landtag von Sachsen-Anhalt sexuelle
Belästigung umfassend verurteilt, die noch immer ungenügende
gesellschaftliche Sensibili-sierung als eine der Hauptursachen anerkennt
und sich für Gleichberechtigung aller Ge-schlechter in allen
gesellschaftlichen Bereichen einsetzt. Der Landtag wird zudem
aufgefor-dert, darzustellen, wie derzeit die geschlechtergerechte
Sensibilisierung in Sachsen-Anhalt stattfindet. Vor allem unter
Berücksichtigung frühkindlicher Bildungsangebote, geschlech-tergerechter
Kinder- und Jugendarbeit, von Sensibilisierung im Rahmen schulischer
Bildung und von Schulungsangeboten für Führungskräfte in den Landesbehörden.

Antrag: Gigabit-Anschlüsse überall im Land ermöglichen (Drs. 7/2091)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2091dan.pdf>

Die Breitbandversorgung im Land Sachsen-Anhalt ist gemessen am Ausbau
und Anschluss-grad gegenüber anderen Bundesländern und im europäischen
Vergleich außerordentlich defizitär. Ursachen dafür sind auch in einer
falschen Politik von Bund und Land zu finden. Während EU-Mittel für den
Breitbandausbau in vielen Ländern den Kommunen zu Gute kommen, die einen
100-prozentigen Anschlussgrad in Gigabit-Qualität garantieren, werden
solchen Akteuren in Sachsen-Anhalt immer höhere Hürden in den Weg
gestellt. Mit ihrem Antrag fordert die Fraktion DIE LINKE, die
umfangreichen Fördermittel der EU, des Bundes und des Landes für den
Breitbandausbau an den Einsatz einer durchgehenden Glasfaser-technologie
zu koppeln, da nur diese in der Lage ist, die permanent steigenden
Bedarfe an symmetrischen Down- und Upstreambandbreiten zu bewältigen. 
Bedingung für eine öffent-liche Förderung im Bereich des
Breitbandausbaus muss der vollständige Anschluss aller Haushalte im
jeweils zu fördernden Bereich sein.  Die Breitbandversorgung ist eine
Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge und darf deshalb nicht nur nach
wirtschaftlichen Rendi-teerwägungen punktuell erfolgen. Ziel der
Förderpolitik des Landes muss es sein, durchgän-gige Glasfaseranschlüsse
bis zu jedem Haus umzusetzen.  Die bisherige Förderpolitik des Landes
zeichnet sich jedoch durch die Akzeptanz der veralteten
Kupferkabeltechnologie so-wie der nur punktuellen Erschließung einzelner
Bereiche aus.

Antrag: Richterliche Unabhängigkeit - unverzichtbar für einen
Rechtsstaat (Drs. 7/2090)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2090dan.pdf>

Die richterliche Unabhängigkeit muss unverzichtbar für einen Rechtsstaat
sein. Justizstaats-sekretär Hubert Böning griff mit einem Anruf am 24.
Mai 2017 bei einer Richterin am Land-gericht Magdeburg in die
verfassungsrechtlich garantierte richterliche Unabhängigkeit ein, indem
er versuchte auf die Terminierung einer einzelnen Strafsache Einfluss zu
nehmen. Dies schätzte sowohl der Richterrat beim Landgericht Magdeburg
als auch der Vorsitzende des Richterbundes Sachsen-Anhalt so ein. Mit
ihrem Antrag will die Fraktion DIE LINKE errei-chen, dass sich der
Landtag dieser Einschätzung anschließt und es zudem begrüßt, dass die
Ministerin für Justiz und Gleichstellung in der Sitzung des Ausschusses
für Recht, Verfassung und Gleichstellung am 10. November 2017 nach
Aufforderung einer Koalitionsfraktion zu-mindest zugesichert hat, dass
sich ein derartiger Vorgang in Zukunft nicht wiederholen wird.

Antrag: Überarbeitung und Fortschreibung der entwicklungspolitischen
Leitlinien (EPL) Sachsen-Anhalt von 2000 (Drs. 7/2088)
<http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d2088dan.pdf>

Im Jahr 2000 sind die entwicklungspolitischen Leitlinien (EPL) in
Sachsen-Anhalt entstanden. Spätestens seit der Ablösung der
Millenniumsziele (MDG) durch die Nachhaltigkeitsziele (SDG) steht der
verantwortungsvolle und gleichberechtigte Umgang der Länder des Globalen
Nordens und des Globalen Südens stärker im Fokus. Die Debatte über
Entwicklungspolitik hat sich folgerichtig weiterentwickelt, weg von
primär umweltpolitischen hin zu verstärkt friedens- und
sozialpolitischen Zielen. Mit ihrem Antrag zielt die Fraktion DIE LINKE
daher darauf ab, die entwicklungspolitischen Leitlinien in
Sachsen-Anhalt zu überarbeiten und zu aktualisieren. Geschehen soll dies
mit einer einhergehenden IST-Analyse zentraler entwick-lungspolitischer
Aktivitäten des Landes Sachsen-Anhalt und seiner zivilgesellschaftlichen
Ak-teure. Die überarbeiteten und aktualisierten EPL sollen sich an der
Agenda 2030 für nachhal-tige Entwicklung mit ihren 17
Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausrichten und zukünftig als Grundlage der
entwicklungspolitischen Arbeit und Förderung in Sachsen-Anhalt gelten.
Bei der Erarbeitung soll ein intensiver Austausch zwischen staatlichen
und nichtstaatlichen Or-ganisationen stattfinden, die im Themenfeld der
Entwicklungspolitik/ entwicklungspoliti-schen Inlandsarbeit in
Sachsen-Anhalt wirken. Hier soll vor allem die Zusammenarbeit mit dem
EINE-WELT- Netzwerk Sachsen-Anhalt verstärkt werden.


Magdeburg, 22. November 2017