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Stadtbibliothek Magdeburg: Historiker Michael Münchow erinnert an Johannes Gutenberg

Wegbereiter der Medienrevolution an der Schwelle zur Neuzeit


Im zurückliegenden Jahr des 500. Reformationsjubiläum stand eine bahnbrechende Erfindung stets im Hintergrund und war zugleich eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Etablierung des neuen Glaubens: Johannes Gutenberg entdeckte und entwickelte eine Methode des Buchdrucks, die die Kommunikation an der Schwelle zur Neuzeit von Grund auf veränderte. Anlässlich seines 550. Todestages schildert der Historiker Michael Münchow das bewegte Leben und Wirken des Mainzer Buchdruckers am Mittwoch, 7. Februar, um 17 Uhr in einem Vortrag in der Stadtbibliothek.

Johannes Gutenberg (um 1400 geboren) entdeckte um 1450 eine Methode zum Vervielfältigen von Büchern und Schriften, die für über 350 Jahre – und in einigen traditionellen Druckereien sogar noch heute – Anwendung finden sollte. Er selbst jedoch bleibt eine geheimnisvolle Persönlichkeit, denn nur wenig ist von seinem Leben überliefert. Der Vortrag schildert, mit welcher Zielstrebigkeit Gutenberg die Idee vom Druck mit beweglichen Lettern über 20 Jahre lang unbeirrt verfolgte, bis schließlich sein erstes großes Werk, die 42-zeilige Bibel, entstand.

Gutenberg wurde so zum Wegbereiter der ersten Medienrevolution in der Moderne: Vor Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks gab es nur handgeschriebene Bücher. Diese waren in erster Linie seltene Kostbarkeiten und damit nur Reichen vorbehalten. Erst mit der Möglichkeit des Buchdrucks konnte man Bücher schnell, billig und in hohen Auflagen herstellen, was Bildung und Wissen für viele Menschen zugänglich machte. Gutenbergs technische Erfindung hat schließlich die Verbreitung der zeitgenössischen Ideen des Humanismus, und insbesondere der protestantischen Glaubenslehre, entscheidend beflügelt. 

Die Stadtbibliothek verfügt in ihren Magazinen über mehr als 140 sogenannter Frühdrucke aus dem 16. Jahrhundert, die in Magdeburg dank der Innovation Gutenbergs gedruckt werden konnten. Das bald florierende umfangreiche Druck- und Verlagswesen brachte der protestantischen Handelsmetropole schließlich den Ehrennamen „Unseres Herrgotts Kanzlei“ ein. Anlässlich des Reformationsjubiläums hat die Stadtbibliothek außerdem eine Druckerpresse nachbauen lassen, die sich an den Modellen der Gutenbergzeit orientiert.

Alle interessierten Besucher sind zum Vortrag von Michael Münchow herzlich eingeladen, der am 7. Februar um 17 Uhr im Konferenzraum der Zentralbibliothek am Breiten Weg im 3. Obergeschoss beginnt. Der Eintritt beträgt 3 Euro, Leser mit Goldkarte der Stadtbibliothek nehmen kostenlos teil.