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Ausstellung Kunstmuseum

Magdeburg: „SEHT, da ist Der Mensch“ – Internationale Ausstellung zeigt ungewöhnliche Sichtweisen

Wie ist er, der Mensch? Was macht den Menschen so einzigartig? Was macht den Menschen zum Menschen?

Antworten darauf – einprägsam künstlerisch verarbeitet – findet der Besucher bis zum 5. November in den Räumen des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg.

„SEHT, da ist Der Mensch“ – diese Worte aus dem Johannes Evangelium stehen für das Motto der aktuellen Ausstellung anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017. Sie folgt dem ersten Teil der Exposition zum 100. Katholikentag 2016 in Leipzig. Die Spezies „Mensch“ steht hier im Mittelpunkt – künstlerisch vielschichtig beleuchtet, so facettenreich – wie das Individuum selbst. „Dabei geht es nicht nur um das christliche Menschenbild“, betont die wissenschaftliche Mitarbeiterin Marjoleine Leever, „ Wir wollen einen Brückenschlag setzen - weltoffen, konfessionsübergreifend.“

Die Werke stammen von 26 Künstlern aus ganz Europa, Lateinamerika, den USA und dem afrikanischen Kontinent. Das sind 26 verschiede Sichtweisen auf das Thema Mensch. Vielfältige Darstellungsformen, wie Malerei, Bildhauerei, Fotografie oder Video setzen den Menschen in Szene – facettenreich, mannigfaltig, tiefgründig, ungewöhnlich. Die Kunstwerke, angeordnet in minimalistisch betont zurückhaltender Umgebung, geben der Kunst Raum und wirken nur für sich. Es sind Exponate, die dem Betrachter ihr Anliegen sofort preisgeben, aber auch solche, die erst auf den zweiten Blick erschließbar sind. Es sind Bilder des Menschen von heute, vielschichtig, nie gleich, überraschend auch kontrovers. Es sind Bilder von uns selbst, in denen wir uns widererkennen. Es sind Blicke in unsere Seele, in das Unbewusste, teils Unaussprechliche – die zum Nachdenken anregen über uns und den Menschen neben uns. Die Ausstellung lebt von den Kontrasten. Die Bilder sind wie das Leben selbst – mal emotional anrührend und einfach schön, anklagend und verletzend oder staunend und erkennend. Unsere Konsumgesellschaft wird kritisch hinterfragt und brennende soziale Probleme, wie Armut, Krieg und Flucht finden einen künstlerischen, auch ungewöhnlichen Ausdruck. „Die Ausstellung stößt auf reges Interesse,“ freut sich Marjoleine Leever. Sie verweist auf die große, bereits vollgeschriebene Tafel, auf welcher die Besucher ihre Eindrücke und ihr Feedback hinterlassen können.

Die Ausstellung kann von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.kunstmuseum-magdeburg.de.

Text: Annett Szameitat

Fotos:

BU: Gülsün Karamustafa: Mystic Transport, 1992, Leihgabe Sammlung Block im Neuen Museum Nürnberg, Ausstellungsansicht, Foto: Hans-Wulf Kunze

BU1: Jitka Hanzlová: untitled/Julia, 2000, aus der Serie: There is Something I Don´t Know, 2000-2013, Courtesy the artist, Foto:Hans-Wulf Kunze

BU2: Bill Viola: Man with His Soul, 2013, Courtesy Blain|Southern, Ausstellungsansicht, Foto:Hans-Wulf Kunze