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Deutschland übernimmt Präsidentschaft der Wattenmeerzusammenarbeit

19. Mai 2018

Deutschland, Dänemark und die Niederlande treten gemeinsam für
erfolgreichen Schutz des Wattenmeeres ein


Bei der dreizehnten trilateralen Regierungskonferenz im niederländischen
Leeuwarden haben sich Deutschland, Dänemark und die Niederlande auf
zahlreiche Maßnahmen zum Schutz des Weltnaturerbes Wattenmeer geeinigt.
Dazu gehört auch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Akteuren
der Wattenmeer-Region und den westafrikanischen und arktischen Staaten
beim Vogelschutz. Alle drei Regionen liegen an der ostatlantischen
Zugvogelroute. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (Foto), die die deutsche
Delegation in Leeuwarden leitete, übernahm bei dem Treffen die
Präsidentschaft der Wattenmeerzusammenarbeit für die nächsten vier
Jahre.

Schulze: „Das Wattenmeer ist ein weltweit einzigartiger Naturraum und
völlig zu Recht Weltnaturerbe. Damit haben wir auch eine globale
Verantwortung, nicht zuletzt für die Millionen Zugvögel, die das
Wattenmeer jedes Jahr als Raststätte und Drehscheibe für ihren
Weiterflug in die Arktis oder nach Afrika nutzen. Darum wollen wir in den
nächsten Jahren die Zusammenarbeit mit diesen Regionen ausbauen. Denn nur
gemeinsam können wir es schaffen, dieses einzigartige Ökosystem zu
schützen.“

Bei der Zusammenarbeit mit Westafrika geht es unter anderem um die
Unterstützung von Schutzmaßnahmen, Fortbildungen zum Vogelschutz oder
zum Schutzgebietsmanagement, koordinierte Vogelzählungen oder einen
Austausch zwischen Wattenmeer-Experten und den Nationalparkverwaltungen
von Mauretanien und Guinea-Bissau. Un-ter deutscher Präsidentschaft soll
in den nächsten Jahren auch die Zusammenarbeit mit den arktischen Staaten
ausgebaut werden.

Zur Stärkung der Zusammenarbeit unter den Wattenmeeranrainern wird ein
neues Partnerschaftszentrum in Wilhelmshaven gebaut. Ein sogenanntes
Partnership Hub soll zudem die Akteure der Region verbinden und
unterstützen, z. B. bei den Themen nachhaltiger Tourismus, Umweltbildung
oder Forschung.

Zu den weiteren Schwerpunkten der deutschen Präsidentschaft gehören die
Erstellung eines gemeinsamen integrierten Managementplans für das gesamte
Gebiet des Weltnaturerbes Wattenmeer, die weitere Förderung der Bildungs-
und Öffentlichkeitsarbeit und die Sicherung und Weiterentwicklung des
langjährigen Trilateralen Umweltbeobachtungsprogramms als einem
wesentlichen Pfeiler der Kooperation.


Alle vier Jahre kommen die für Naturschutz zuständigen Ministerinnen und
Minister der drei Kooperationsländer zu einer Wattenmeerkonferenz
zusammen. Dort beschließen sie auch die Arbeitsschwerpunkte für die
kommenden vier Jahre. Mit dem Abschluss der Konferenz in Leeuwarden geht
die Präsidentschaft der Wattenmeerzusammenarbeit von den Niederlanden auf
Deutschland über.

Deutschland, Dänemark und die Niederlande arbeiten seit 40 Jahren
erfolgreich zum Schutz des Wattenmeeres zusammen. Das gesamte
niederländisch-deutsch-dänische Wattenmeer steht seit 2014 auf der
UNESCO-Liste der inzwischen 49 marinen Weltnaturerbe-Stätten, unseren
„Kronjuwelen der Ozeane“.