Zu den heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten
Arbeitslosenzahlen erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt, Doreen Hildebrandt:
Die heute vom Leiter der Regionaldirektion der Bundesagentur für
Arbeit für Sachsen-Anhalt, Kay Senius, vorgestellten Arbeitslosenzahlen
für Sachsen-Anhalt mit einer offiziellen Arbeitslosenquote von 7,9
Prozent sind erfreulich, wenn auch nicht zufriedenstellend. Die
Arbeitslosigkeit erreicht deutschlandweit den geringsten Wert seit 1991.
Allerdings hinkt Sachsen-Anhalt im Vergleich mit den anderen
ostdeutschen Flächenländern nach wie vor hinterher und belegt den
letzten Platz.
Thüringen dagegen erreicht mit 5,7 Prozent eine historisch niedrige
Arbeitslosenquote und damit auch im Vergleich der ostdeutschen
Flächenländern einen Spitzenplatz. Wir sehen auch mit Freude, dass das
von der rot-rot-grünen Landesregierung dort umgesetzte Programm zur
Förderung von Langzeitarbeitslosen so gut angenommen wird und Erfolge
zeigt. An diesem sollte sich auch die hiesige Landesregierung ein
Beispiel nehmen und die Integration von Langzeitarbeitslosen durch die
Schaffung von gemeinnütziger sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung vorantreiben, anstatt niedrigschwellige
Arbeitsgelegenheiten als Erfolg zu feiern.
DIE LINKE fordert daher Gute Arbeit zu fördern und nicht Arbeit um jeden
Preis. Die guten Arbeitsmarktzahlen der letzten Jahre wurden mit der
Ausweitung des Niedriglohnsektors und atypischen Beschäftigungen
erkauft. Ebenso resultieren diese Zahlen aus einer Statistik, die
Menschen in Krankheit oder aufgrund ihres Alters gar nicht mehr
berücksichtigt.
Die gute konjunkturelle Lage muss nun genutzt werden, um in Gute Arbeit
und Gute Löhne zu investieren. Die Weichen muss dafür endlich auch die
Landesregierung in Sachsen-Anhalt stellen.
Magdeburg, 29. September 2017