Zur Berichterstattung in der Mitteldeutschen Zeitung am 21. März 2017
im Zusammenhang mit dem Kinderland e.V. und die dort gegen ihn erhobenen
Vorwürfe erklärt der Fraktionsvorsitzende Swen Knöchel ( Foto ) :
Von der Anzeige habe ich erst durch Nachfrage der Mitteldeutschen
Zeitung Kenntnis erlangt. Den Vorwurf der Untreue weise ich entschieden
zurück. Ich nehme für mich in Anspruch, die ausschließlich ehrenamtliche
Arbeit im Verein und im Vereinsvorstand nach bestem Wissen und Gewissen
ausgeübt zu haben.
Was macht der Kinderland e.V.?
Vor mehr als 25 Jahren suchten Engagierte nach Wegen, um Kindern und
Jugendlichen schöne und erlebnisreiche Ferienlager und Freizeiten
ermöglichen zu können. Auch wenn das Budget Zuhause knapp sein sollte,
wollten wir gute Möglichkeiten für Familien und vor allem deren Kinder
schaffen. 1991 gründete sich der Kinderland e.V. in Sachsen-Anhalt.
Seitdem konnten tausende Mädchen und Jungen über diesen Träger verreisen.
Der Landesverband hat seit langem strukturelle Probleme. Ich habe
gemeinsam mit anderen Aktiven versucht, die Arbeitsfähigkeit des Vereins
aufrechtzuerhalten. Was der Anstrengung vieler bedurfte, soll nun
anscheinend wenigen angelastet werden. Vor diesem Hintergrund
interpretiere ich die Anzeige gegen mich und das damit verbundene
Drängen in die Öffentlichkeit. Dies enttäuscht mich sehr, haben wir doch
innerhalb des Vereins lange gemeinsam und mit viel Herzblut an einem
guten Ziel gearbeitet.
*Meine persönliche Tätigkeit im Kinderland e.V*.
Seit 1995 bin ich Vorstandsmitglied des Vereins. Seit 2000 bin ich im
Landesvorstand von Kinderland Sachsen-Anhalt e.V. ehrenamtlich für die
Geschäftsführung der Kindertagesstätte "Pusteblume" in Bitterfeld-Wolfen
verantwortlich.
Als Kassenwart war ich seit 2004 auch verantwortlich für die Erstellung
der Jahresabschlüsse. Die Steuererklärungen waren nach Bestätigung der
Jahresabschlüsse durch die Gesamtmitgliederversammlung beim Finanzamt
einzureichen. Die letzte Gesamtmitgliederversammlung fand am 22.
November 2008 statt, so dass ich auch nur bis zu diesem Zeitpunkt die
Steuererklärungen des Vereines erstellen und unterschreiben durfte. Die
laufende Buchführung und Aufzeichnung des Vereins habe ich fortlaufend
geführt.
Ich habe auf die Problemstellung der seitdem ausbleibenden
Gesamtmitgliederversammlungen hingewiesen, jedoch kam es aus
verschiedenen Gründen zu keiner erneuten Gesamtmitgliederversammlung. Im
September 2014 habe ich das Gespräch mit dem Jugendamt des Landkreises
Anhalt-Bitterfeld gesucht und auf die problematische Situation des
Vereines und die daraus resultierenden Probleme für die
Kindertagesstätte hingewiesen. Danach beschränkte sich meine Tätigkeit
darauf, mit einer Mitgliederversammlung die Handlungsfähigkeit des
Vereines wieder herzustellen, was im November 2015 gelang. Zu diesem
Zeitpunkt gab ich das Vorstandsamt auf und habe dem neuen Vorstand
sämtliche Jahresabschlüsse und Unterlagen des Vereines übergeben.
Der aktuelle Vorstand hat bis heute keine Neuregelung der
Bankberechtigungen getroffen. Deshalb habe ich auf Bitte und Anweisung
des Vorstands bis zum jetzigen Zeitpunkt Zahlungsanweisungen, die den
Betrieb, insbesondere die Gehaltszahlungen der Erzieherinnen der Kita
"Pusteblume" sicherten, vorgenommen. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass
ich konsequenter auf die Einhaltung der Regularien hätte drängen müssen.
Seitens des Vereinsvorstandes erfolgten seit Januar 2016 keinerlei
Nachfragen zu den von mir übergebenen Unterlagen. Die in der
Mitteldeutschen Zeitung berichtete Anzeige des Vereinsvorstands ist die
erste Information, die ich zu den konkreten Vorwürfen erhalten habe. Zu
den Sachverhalten über mich oder Dritte kann ich ohne Kenntnis derer und
Sichtung der Unterlagen bislang keine weitere Stellung beziehen."
Magdeburg, 21. März 2017