veröffentlicht am Mittwoch, 17. Juli 2024
Magdeburg. In seinem neuen Artenschutzprojekt ruft der NABU in Magdeburg dazu auf, Lebensräume von Schwalben, Mauerseglern und Co. zu melden
Wer momentan am Morgen oder Abend seinen Blick in den Himmel richtet, kann zahlreiche Schwalben und Mauersegler durch die Lüfte fliegen sehen. Die Vögel sind mit ihrem Nachwuchs unterwegs, zeigen ihm, wie man Insekten fängt und tanzen dabei akrobatisch über die Dächer unserer Stadt.
Der Brutmonitor ist ein innovatives Mitmach-Projekt des NABU in Magdeburg, um den Bestand dieser faszinierenden Vögel langfristig zu erhalten. Doch nicht nur Schwalben und Mauersegler, auch zahlreiche weitere Gebäudebrüter und Fledermäuse haben sich an menschliche Siedlungen angepasst. Als Kulturfolger sind auf sie auf unsere Dörfer und Städte als Lebensraum angewiesen. Durch Sanierungen, Umbau oder Abriss von Gebäuden werden die Tiere und ihre Nester gefährdet. Der Brutmonitor sammelt und überprüft Angaben zu bekannten Brutplätzen und Quartieren, um den Schutz dieser Lebensräume effektiv zu verbessern. Dazu arbeiten der haupt- und ehrenamtliche Naturschutz eng zusammen. Die Informationen aus dem Brutmonitor
liefern wichtige Beobachtungsdaten zu Lebensraum, Populationsgröße und Zugverhalten der Tiere. Zugleich unterstützen sie die Umweltbehörde bei ihren täglichen Aufgaben zum gesetzlichen Artenschutz, etwa bei anstehenden Bauprojekten im Stadtgebiet. Nur wenn die Standorte der Vögel und Fledermäuse bekannt sind, lassen sie sich bewahren. Und um diese Informationen zu sammeln, sind alle in der Stadt aufgerufen, mitzuhelfen.
„Mit dem Brutmonitor schaffen wir eine Plattform, über die alle [...] Bürger den Artenschutz in Magdeburg aktiv mitgestalten können!“, ermuntert Projektleiter Jonas Liebelt zur Teilnahme. „Über ein Meldeformular auf unserer Website lassen sich Standorte heimischer Vogel- und Fledermausarten mit wenigen Klicks übermitteln.“ Das können zum Beispiel Nester am eigenen Haus, bei den Nachbarn und auf der Arbeit sein oder solche, die beim sonntäglichen Spaziergang entdeckt wurden.
Neben dem Meldeformular liefert der Brutmonitor zahlreiche spannende Fakten rund um die Welt von Schwalben, Mauerseglern und Co. Dazu Jonas Liebelt: „Porträts von 35 teils gefährdeten Arten inklusive Stimmaufnahmen und beeindruckender Fotos laden dazu ein, in unsere heimische Tierwelt einzutauchen und die Flugkünstler aus nächster Nähe kennenzulernen. Eine interaktive Karte informiert zudem darüber, wie viele Nester und Quartiere in einem Stadtteil bereits gemeldet wurden.“ Wer darüber hinaus auf der Suche nach rechtlichen Hintergründen oder bautechnischen Lösungen ist, wird beim Brutmonitor ebenfalls fündig. Zahlreiche Aktionsleitfäden, Anleitungen und Flyer zum Artenschutz an Gebäuden bieten passendes Material, um tiefer in das Thema einzusteigen und selbst aktiv zu werden.
Bildunterschrift: Amsel-Nestling
Text: NABU Magdeburg
Foto: Michael Mikulas
