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TV-Tipp-News: Wissenschaftsdoku „Heilung für chronisch Kranke? Vom Profit zur Prävention“ ab 20:17 Uhr auf 3sat 


Veröffentlicht am 01. Juni 2023

Rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Krankheit, manche über Jahrzehnte. 25 Millionen gesunde Lebensjahre gehen uns dadurch jedes Jahr verloren.

Die Auslöser von chronischen Erkrankungen sind häufig ein Wechselspiel von Genen, Umweltfaktoren und Lebensstil. Die Folgen belasten alle: die Betroffenen, die Gesellschaft und die öffentlichen Kassen. Wie könnte ihnen besser geholfen werden?

Schlechte Versorgung
Allein die Behandlung der aktuellen Diabetes-Typ-2-Patientinnen und -Patienten kostet 21 Milliarden Euro pro Jahr – und jeden Tag kommen 1600 Erkrankte dazu. Dabei könnte Früherkennung verbunden mit einer Änderung des Lebensstils und einer besseren medizinischen Begleitung häufig die Chronifizierung verhindern.

"Wenn man auf das deutsche Gesundheitssystem blickt, dann sind gerade chronisch Kranke bei uns eher schlecht oder schlechter versorgt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass wir ein sehr stark zergliedertes Gesundheitssystem haben", mahnt der ehemalige Vorsitzende des Sachverständigenrates für Gesundheit und Pflege, Prof. Dr. Ferdinand Gerlach.

Früherkennung statt Stigmatisierung
Untersuchungen, Therapien und die Behandlung von Folgeschäden bringen viel Geld ein. In einem Gesundheitssystem, das auf Akutversorgung ausgerichtet ist, rechnen Krankenkassen sowie Ärztinnen und Ärzte in Deutschland auch bei chronisch Erkrankten viele Leistungen einzeln ab. Dabei kommt es nicht selten zu einer Überversorgung, die jedoch die Krankheit nicht verhindert und am Ende die Gesundheitsausgaben in die Höhe treibt.

Aktuelle Studien zur Behandlung von Depressionen zeigen, dass auch hier Früherkennung statt Stigmatisierung wichtig für die Therapie wäre. Doch es gibt in Deutschland zu wenige Psychotherapeuten mit Kassenzulassung.

Wie unspezifische Rückenschmerzen besser behandelt werden können, macht die Schweiz vor: Physiotherapeuten und Orthopäden aus verschiedenen Praxen kooperieren – zum Wohl ihrer Patienten.

Text / Foto: 3sat / Pixabay