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TV-Tipp-News: Von wegen altes Eisen • arte • ab 20.15 Uhr • Tragikkomödie

17. Juni 2022

Die alleinerziehende Marion staunt nicht schlecht, als sie ihre 78-jährige Nachbarin Huguette im Auto ihres verstorbenen Mannes vor dem Haus kampieren sieht. Wie konnte es so weit kommen? Schnell wird klar, dass die Wohnung der Rentnerin aufgrund ihrer hohen Mietschulden zwangsgeräumt wurde und sie niemanden hat, bei dem sie unterkommen könnte. Noch dazu würde die stolze und eigensinnige ältere Dame sich eher allein auf der Straße durchschlagen, als von sich aus um Hilfe zu bitten.

Doch als Marion erfährt, dass Huguette früher Lehrerin war, handeln die beiden Frauen einen Deal aus. Denn die Nachtschwester braucht dringend Unterstützung mit ihrem rebellischen Sohn Rémi. Der hat nämlich monatelang hinter ihrem Rücken die Schule geschwänzt und soll nun auf einen berufsvorbereitenden Zweig wechseln. Für Marion ein Alptraum! Sie ist überzeugt, Rémi hätte nur mit einem höheren Abschluss später eine Chance in der Berufswelt. Also soll Huguette nun vorübergehend bei Marion einziehen und Rémi helfen, seine Noten in den nächsten Wochen so zu verbessern, dass er in die gymnasiale Oberstufe versetzt wird.

Theoretisch ein Übereinkommen, von dem alle profitieren. Aber eben nur theoretisch. Denn Rémi ist mit der neuen 24-Stunden-Überwachung durch Huguette überhaupt nicht einverstanden. Außerdem interessiert ihn das Gymnasium gar nicht, da er viel lieber eine Ausbildung zum Informatiker machen möchte. Aber davon will seine Mutter nichts wissen.

Während Huguette also alles tut, um Rémi zum Lernen zu bewegen, muss sie bezüglich ihres eigenen Problems feststellen, dass sie in ihrem Alter kein Vermieter mehr haben will und die Wartezeit für eine Sozialwohnung länger ist als ihre Lebenserwartung. Was soll sie tun? Die Uhr tickt und zwischen ihr und Rémi stehen alle Zeichen auf totale Konfrontation. Oder schaffen es die drei Generationen doch noch, einander zuzuhören und voneinander zu lernen?

Die Tragikomödie „Von wegen altes Eisen“ greift auf einfühlsame und humorvolle Weise aktuelle gesellschaftliche Themen auf, mit einer starken Frauenrolle im Mittelpunkt: Die Hauptrolle Huguette wird von der 91-jährigen französischen Kult-Schauspielerin und -Sängerin Line Renaud verkörpert. Für den Regisseur und Drehbuchautor Antoine Garceau stand sie auch schon in der Emmy-nominierten Erfolgsserie „Call my Agent!“ (2015-2020) vor der Kamera. Der Teenager Rémi wird von Romann Berrux gespielt, der aus der US-amerikanischen Serie „Outlander“ (2014-2020) bekannt ist.


Text / Foto: ARD