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TV-Tipp-News: Chinas Arktis-Feldzug • arte • ab 22.45 Uhr • Dokumentation

10. Mai 2022

Im Jahr 2013 schreibt die „Yong Sheng“ Geschichte: Als erstes chinesisches Frachtschiff erreicht sie Europa über die Arktis. Diese vielversprechende Route, die Peking bald „Polare Seidenstraße“ nennt, macht die „Yong Sheng“ zum Symbol für die chinesischen Ambitionen im hohen Norden. Mit wachsendem Selbstbewusstsein vergrößert China Stück für Stück seinen Einflussbereich in der geopolitisch hochbedeutenden Arktis. Durch seine Einflussnahme werden derzeit im hohen Norden die Karten neu gemischt: Auf der Jamal-Halbinsel investiert das Land in die Gasvorkommen der russischen Arktis.

Außerdem initiierte China im Januar 2018 das Projekt „Polare Seidenstraße“, es betreibt - auf der Suche nach arktischen Territorien - über Geschäftsleute eine Annäherung an Island und Norwegen, unterhält eine Forschungsstation auf Spitzbergen und definiert sich, ohne selbst zu den arktischen Anrainerstaaten zu gehören, als „arktisnahes“ Land. Daraus will China neue Rechte für sich ableiten.

Dabei scheint die Arktis von Peking weit entfernt. Doch Xi Jinping hat verstanden, wie wichtig das Interesse an ihr ist.

Unter ihm begegnen sich das Reich der Mitte und der Nordpol. Chinas Bedarf an Ressourcen treibt Xi Jinping dazu, mit den Großmächten der Arktis zu verhandeln, die ihn mit Misstrauen betrachten. Was will China im hohen Norden? Die neue Geopolitik der Arktis spielt sich nicht nur in den Hauptstädten der Welt und in den Medien ab, sondern auch vor Ort: Abgesandte, Unternehmer, Vermittler reisen in die strategische Region - es sind Chinesen, aber auch Norweger, Isländer, Schweden und Amerikaner.

China breitet sich aus. Werden wir nach „Chinafrika“ nun auch von der „Chinarktis“ sprechen? China, so heißt es, hat die Zeit auf seiner Seite. Und inzwischen träumt es offen vom Status der Supermacht. Die Amerikaner sind beunruhigt, die Europäer zögernd und die Russen reiben sich die Hände. Welche Ziele verfolgt China tatsächlich?


Text / Foto: ARD