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Doerner Katja

Heute ist Weltalzheimertag: Menschen mit einer Demenz haben einen Platz in unserer Mitte

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag - Montag, den 21. September 2020

Zum Weltalzheimertag am 21. September erklären Katja Dörner (Foto), Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik:

Die Diagnose Demenz trifft erkrankte Menschen oft schonungslos. Der Weltalzheimertag mahnt uns, dafür Sorge zu tragen, dass Menschen mit einer demenziellen Erkrankung einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben und gesehen werden. Nicht nur für Betroffene mit einer Demenz selbst verändert sich das Leben radikal, sondern oft auch für deren Partnerinnen und Partner, Kinder und Freunde. Deshalb ist es wichtig, auch Menschen in den Blick zu nehmen, die sich um demenziell Erkrankte in ihrer Familie, ihrem Freundeskreis oder ihrer Nachbarschaft kümmern. Vielen pflegenden Angehörigen bleibt mitunter wenig Zeit, um sich von der Pflege zu erholen, für sich selbst zu sorgen oder eigenen persönlichen Interessen nachzugehen, sodass eigene soziale Beziehungen auf der Strecke bleiben. Das birgt die Gefahr, dass pflegende Angehörige zu vereinsamen drohen.

Wir machen uns deshalb dafür stark, dass pflegende Angehörige mehr Unterstützung im Alltag erfahren - auch und besonders in der Corona-Pandemie. Wir wollen den Entlastungsbetrag erhöhen und flexibilisieren, damit ältere und pflegebedürftige Menschen auf Hol-, Bring- und Lieferdienste zurückgreifen können. Das schafft ihnen mehr Freiräume. Außerdem wollen wir die Verhinderungspflege bedarfsorientierter gestalten und dafür sorgen, dass Bedürftige gepflegt werden, auch wenn ihre Angehörigen verhindert sind. Zudem wollen wir die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern. Wo im Verlauf der Pandemie bislang eingespielte Unterstützungsarrangements wegfallen, wollen wir Menschen, die sich um andere kümmern, mit einem Corona-Pflegegeld stärker unter die Arme greifen. Demenz ist für viele Menschen ein heftiger Schicksalsschlag, dem wir mit gesellschaftlicher Solidarität begegnen sollten.