Februar
2020. Für eine Mehrheit der Menschen in acht Ländern stellt das sich
ausbreitende Coronavirus eine große oder sogar sehr
große Bedrohung für die Welt dar. Knapp ein Drittel aller Befragten sieht in
der neuartigen Lungenerkrankung eine mäßige Gefährdung, nur eine Minderheit
geht von einem geringen Risiko für die Welt aus.
Das
ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Markt- und
Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die vom 07. bis 09. Februar 2020 in acht
verschiedenen Ländern durchgeführt wurde – darunter auch Deutschland.
Jeder
zweite Deutsche ist ernsthaft besorgt
Knapp
jeder zweite Bundesbürger (47%) empfindet das Coronavirus als eine große oder
sogar sehr große weltweite Bedrohung, mehr als jeder Dritte (35%) sieht
zumindest eine mittlere Gefährdungslage. Nur etwa jeder sechste Deutsche (16%)
vertritt die Meinung, dass die weltweiten Auswirkungen durch die vor allem in
China auftretende Virusinfektion „eher“ oder „sehr“ gering sind.
In
einigen anderen Ländern ist die Angst vor dem Virus allerdings noch deutlich
größer. Vor allem in Japan (66%), Australien (61%) und den USA (55%) glaubt
eine klare Mehrheit der Bevölkerung an eine (sehr) hohe Bedrohung für die Welt
durch den Ausbruch der Epidemie. In Kanada (42%) und Russland (42%) und
Großbritannien (43%) ist das Bedrohungsempfinden der Menschen dagegen deutlich
niedriger.
Nur
jeder Fünfte glaubt an baldiges Ende der Epidemie
Global
gesehen geht nicht einmal jeder Fünfte (19%) davon aus, dass der
Coronavirus-Ausbruch bereits eingedämmt wurde oder zumindest bald vorbei sein
wird. Auch in Deutschland stimmen dieser Aussage nur 20 Prozent der Befragten
zu, mehr als doppelt so viele Deutsche (42%) glauben nicht an ein baldiges Ende
der Epidemie. In Großbritannien (55%), Kanada (51%) und Australien (50%) sind sogar
mehr als die Hälfte der Befragten dieser Meinung, in Russland dagegen nur jeder
Dritte (33%).
Starke
Unterstützung für obligatorische Untersuchungen und Reiseverbote
Mehr
als vier von fünf Personen (86%) aus den acht befragten Ländern geben an, sie
hätten bereits viel oder sogar ziemlich viel über den Ausbruch des Coronavirus
gesehen, gehört oder gelesen. Entsprechend breit ist die Unterstützung für
einige öffentlich diskutiere Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Mehr als
drei Viertel der deutschen Bevölkerung (78%) befürwortet z. B. die
obligatorische Untersuchung aller Personen, die aus betroffenen Ländern
einreisen. Beinahe ebenso viele Bürger (74%) sind der Ansicht, dass die
Bundesregierung eine gesetzliche Quarantäne für Personen verfügen sollte, die
sich potentiell mit dem Virus infiziert haben könnten.
Sechs
von zehn Befragten (59%) sind zudem der Auffassung, dass deutsche
Fluggesellschaften Flüge nach China vorübergehend einstellen sollten. Jeder
zweite Bundesbürger (50%) fordert sogar, dass die Regierung Reisen nach und aus
betroffenen Ländern verbieten sollte. In den sieben anderen untersuchten
Nationen ist der Ruf nach Reiseverboten sogar noch deutlich größer als in
Deutschland, vor allem in Australien (73%), Japan (71%) und den USA (70%).
Methode:
Die
Ergebnisse stammen aus einer Ipsos Global Advisor-Studie, die vom 07. bis 09.
Februar 2020 unter 8.001 Erwachsenen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Kanada
und den Vereinigten Staaten bzw. 16 bis 74 Jahren in Australien, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Japan und Russland durchgeführt wurde.
Die
Stichprobe besteht aus etwa 1000+ Personen in jedem Land. Die Stichproben in
Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada und den USA
können als repräsentativ für die allgemeine erwachsene Bevölkerung unter 75
Jahren in diesen Ländern angesehen werden. Die Stichprobe in Russland ist
urbaner, gebildeter und/oder wohlhabender als die allgemeine Bevölkerung und
sollte so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten"
Bevölkerungsgruppe widerspiegelt. Die Daten werden so gewichtet, dass die
Zusammensetzung der Stichprobe jedes Landes das demographische Profil der
erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten Volkszählungsdaten am besten
widerspiegelt.
Die
Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Landes das
demographische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten
Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt.
Wenn
die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch
die computerbasierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss
von „weiß nicht/keine Angabe“ Nennungen.
Für
diese Studie gab es keine externen Sponsoren oder Partner. Sie wurde von Ipsos
mit der Absicht initiiert und durchgeführt, etwas zum tieferen Verständnis der
Welt in der wir leben und der Gefühle der Menschen auf dieser Welt beizutragen.
Text
/ Foto: Ipsos GmbH