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PETA begrüßt Freistellung von umstrittenem Magdeburger Zoodirektor und fordert, ihm das Amt dauerhaft zu entziehen

Montag, den 3. Februar 2020

Statement von PETA:

Magdeburg / Stuttgart – Der Magdeburger Zoodirektor Kai Perret wurde vergangene Woche mit sofortiger Wirkung von seinem Amt freigestellt. Hintergrund sind unter anderem Vorwürfe wegen Gefährdung des Tierwohls aus den eigenen Reihen: Zoo-Mitarbeiter hatten sich mit ihren Bedenken schriftlich an den Zoo-Aufsichtsrat gewandt. Die Staatsanwaltschaft prüft nun die Vorwürfe. Dr. Yvonne Würz (Foto), PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, kommentiert:

„PETA begrüßt, dass dem Zoodirektor Kai Perret wegen der Vorwürfe um die Gefährdung des Tierwohls das Amt entzogen wurde. Wir hoffen, dass ihm nun endlich langfristige Konsequenzen drohen und er auch dauerhaft nicht ins Amt zurückkehren darf. Es ist ohnehin skandalös, dass er trotz der Verurteilung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und weiterer Vorkommnisse im Zoo so lange weiter geduldet wurde. Die Liste der Negativschlagzeilen unter seiner Leitung ist lang: 

2011 wurde Perret wegen der grundlosen Tötung von drei Tigerbabys rechtskräftig verurteilt. Die Tiere waren 2008 getötet worden, da sie nicht reinrassig waren und sich daher laut den Verantwortlichen nicht zur Zucht eigneten. Wegen der Tötung von 27 Zebrafinken wurde 2011 erneut Anzeige gegen ihn erstattet. Das Töten der völlig gesunden Vögel erfolgte – wieder einmal – ohne vernünftigen Grund. Die Tiere waren viel zu klein, um als ‚Futtermittel‘ verwendet zu werden, wie Perret behauptete. Informationen, die PETA vorliegen, belegen, dass die Zebrafinken nur sterben mussten, um Volieren-Platz für die Gouldamadinen, ebenfalls eine Finkenart, zu schaffen. 

Im vergangenen Jahr kam es innerhalb von zwei Monaten zum Tod von drei Giraffen im Zoo Magdeburg. PETA hatte sich deshalb in einem Schreiben an das Veterinäramt gewandt und darin Kritik bezüglich einer mangelhaften Pflege der Tiere vorgetragen. So wurde die Blutarmut bei Giraffenkuh Femke nicht vom Pflegepersonal festgestellt und auch die Trächtigkeit von Giraffenkuh Shani blieb unerkannt, weshalb die Geburt von Giraffenkalb Johannes für den Zoo überraschend kam. Hinzu kommen Mängel in der Ernährung und Pflege von Johannes. 

Aufgrund der vorgetragenen Zweifel an der Zuverlässigkeit der Zoo-Verantwortlichen forderte PETA einen umgehenden Zuchtstopp von Rothschild-Giraffen im Zoo Magdeburg. Nicht nur Tierschützer fordern bereits seit Jahren die Entlassung Perrets. Auch im Stadtrat war die Verlängerung seines Vertrages 2011 umstritten. Wir hoffen, dass der unethisch handelnde und skrupellose Zoodirektor zum Wohl der Tiere nun endgültig des Amtes verwiesen wird.“

Foto: Dr. Yvonne Würz / © PETA Deutschland e.V.