Sonntag, den 19. Januar 2020
Im Rahmen der Veranstaltungswoche „eine Stadt für alle“ der Initiative Weltoffenes Magdeburg referiert am Dienstag, dem 21.
Januar 2020, um 18:00 Uhr der Historiker Dr. Daniel Bohse in der
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg zur Rolle der Magdeburger
Justiz während der nationalsozialistischen Diktatur.
Im „Dritten Reich“ war neben der Polizei und der SS auch die Justiz ein
integraler Bestandteil des nationalsozialistischen Regimes. Magdeburger
Gerichte fällten von Januar 1933 bis April 1945 u.a. mindestens 183 Todesurteile, zum Teil wegen Bagatelldelikten, die die Justiz jedoch seit
Kriegsbeginn hart ahndete. In den seinerzeit zwei Magdeburger Justizgefängnissen sowie an weiteren Haftorten im Stadtgebiet befanden sich
Tausende Männer und Frauen in Untersuchungs- und Strafhaft nicht nur
für die hiesigen Gerichte, sondern u.a. auch für den Volksgerichtshof.
Die Strafgefangenen hatten zudem ebenso wie Kriegsgefangene, Fremdund Zwangsarbeiter sowie KZ-Häftlinge in Magdeburger Rüstungsbetrieben Zwangsarbeit zu leisten. Das betrifft auch die ab 1940 als Strafgefängnis Magdeburg-Neustadt bezeichnete Haftanstalt am Moritzplatz.
Der Vortrag will diese Thematik auch anhand von Fallbeispielen vertiefend darstellen.
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg