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Gesundheit-News: BZgA - Frauengesundheitsportal - Sexuelle Störungen

30. Mai 2022

Wie Sexualität erlebt wird, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Gleich­zeitig verändert sich Sexualität auch im Laufe des Lebens. Bestimmte Lebens­phasen wie Schwangerschaft und Geburt oder die Wechsel­j­ahre kön­nen ebenso die Sexualität beeinflussen wie die Partner­schaft. Alltags­­probleme wie Stress im Beruf oder die Sorge um Ange­hörige aber auch körperliche Erkran­kungen spielen beim sexuellen Erleben ebenfalls eine Rolle.

Was ist eine sexuelle Störung?

Was eine sexuelle Funktions­störung oder Dysfunktion ist, hängt stark vom sozio­kul­turellen Umfeld ab. Der gesell­schaft­liche Wandel bestimmt, was in der Sexua­li­tät als Störung gilt – oder auch nicht. Unter einigen Fach­leuten gilt bereits der Begriff der Funktion als proble­matisch, da Sexuali­tät nicht auf bestimmte Funktionen einzugrenzen sei.

Ursachen

Bei sexuellen Dysfunktionen wird oft unterschieden, ob es eine organische Ursache für die Störung gibt oder nicht. Gynäkologische Erkrankungen wie eine Gebär­mutter­senkung aber auch Endo­me­triose, Stoffwechsel­­erkrankungen beispielsweise Diabetes mellitus, Hormon­veränderungen in den Wechseljahren oder psychi­sche Erkrankungen wie Depressionen können das sexuelle Wohl­be­fin­den beeinflussen. Auch Operationen, beispiels­weise die Entfernung der Brust oder der Gebär­mut­ter aufgrund einer Krebserkrankung, können bei Frauen das eigene Körper­empfinden verändern und sich auf die Sexuali­tät auswirken. In manchen Fällen haben bestimmte Medika­mente eben­falls einen Einfluss.

Formen sexueller Störungen

Zwei systematische Ansätze beschreiben die aktuellen Kategorien von sexuellen Dysfunk­tio­nen. Es han­delt sich dabei zum einen um die Inter­na­tio­nal Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheits­organi­sation WHO. Zum anderen definiert die American Psychiatric Association ein Diagnostisches Manual für seelische Störungen (DSM).

Diagnose und Behandlung

Frauen mit sexuellen Funktions­störungen können sowohl medi­zi­nische Hilfe als auch seelisch-thera­peu­tische Unterstützung finden. Bei einer körper­lichen und gynä­kologischen Untersuchung kann festgestellt werden, ob orga­nische Ursachen vorliegen. In diesem Zusammenhang können auch Tests auf verschie­dene sexuell übertragbare Infek­tionen durch­geführt werden. Darüber hinaus wird in einem ausführ­lichen Gespräch geklärt, wie sich die Störung äußert und welche bisherigen sexuellen Erfah­rungen die Frau gemacht hat.

Zusammenfassung

Als sexuelle Funktionsstörung gelten solche Störungen, die bei den betrof­fenen Frauen einen Leidens­druck erzeugen und die ihr sexuelles Erleben in uner­wünschter Weise behindern

Sexuelle Störungen können körperliche Erkran­kungen und psychische Probleme als Ursache haben. Auch Lebens­phasen wie Schwangerschaft und Wechsel­­jahre sowie aktuelle Lebens­umstände können das sexuelle Empfin­den beeinflussen

Es gibt verschiedene Formen: Störungen der Erregung, des Orgasmus sowie Schmerz­störungen

Eine Gesprächs- oder Sexualtherapie kann helfen, psychische Gründe für die Störung zu erkennen und sie zu behandeln

In vielen Fällen kann das offene Gespräch mit der Partnerin/dem Partner ein wichtiger Schritt sein, um mit sexuellen Störungen umzugehen

 

 

Text / Foto: Frauengesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) / pixabay