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Portrait Sabel 2016

Magdeburger Professor erhält internationalen Friedenspreis

Mittwoch, den 20. November 2019

Der Gusi Peace Prize 2019 geht an Bernhard Sabel


Am 27. November 2019 wird dem Magdeburger Professor Dr. Bernhard Sabel in Manila, Philippinen, der internationale Gusi Peace Prize überreicht. Mit diesem Friedenspreis werden seit 2002 einmal jährlich Personen geehrt, die in vielfältigen Bereichen zum globalen Frieden und zum Fortschritt beigetragen haben. Dazu gehören Frauenrechtsvertreter, Journalisten, Humanisten, Gesetzgeber und Künstler ebenso wie Mediziner, die in der Vergangenheit Herausragendes geleistet haben.
 
So wird in diesem Jahr Prof. Dr. Bernhard Sabel, der renommierte Neurowissenschaftler und Psychologe der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, geehrt. Er gilt als Pionier in der Medizin, weil er neue Behandlungsmöglichkeiten erforschen und entwickeln konnte, die blinden oder sehbehinderten Menschen helfen können, ihr Restsehen wiederzuerlangen oder zu verbessern. Damit hat er einen völlig neuen Weg eröffnet, wie den mehr als 150 Millionen Menschen geholfen werden kann, die weltweit an einer Sehschwäche aufgrund von Erkrankungen wie Glaukom (grüner Star), Sehnervschädigung, Retinitis Pigmentosa oder Schlaganfall leiden.

Im Mittelpunkt seiner Forschungsarbeiten stand dabei die Frage, wie das Gehirn das Auge dabei unterstützen kann, selbst dann zu sehen, wenn das Nervengewebe beschädigt ist. Sabel entwickelte Möglichkeiten, die Gehirnfunktionen so zu modulieren, dass ein Sehverlust teilweise ausgeglichen werden kann. Die von ihm entwickelten Techniken nutzen die natürliche Kraft des Gehirns, schlummernde, inaktive Zellen wieder zu aktivieren und so die visuellen Signale zu verstärken, die vom Auge zum Gehirn wandern. So können Menschen mit schlechtem Sehvermögen über die bessere Nutzung ihres Potenzials wieder besser sehen.

In Studien wurde bestätigt, dass die von Prof. Sabel entwickelte SAVIR-Therapie bei zwei Dritteln der Studienteilnehmern deren Sehleistung deutlich verbessern konnte – und das obwohl der eigentliche Schaden des Sehnervs nicht behoben wurde. Die Resonanz ist überwältigend: In die von Prof. Sabel in Magdeburg betriebene Tagesklinik (www.savir-center.com) strömen Patienten aus aller Welt.

Nun wird diese herausragende wissenschaftliche Entdeckung einer bisher nicht bekannten Erholungsleistung des Sehsystems und die daraus resultierende Entwicklung neuer Therapieverfahren mit dem Gusi Peace Prize geehrt. Denn die negative Prognose „blind bleibt blind“ gilt seither nicht mehr, was mehr „peace of mind“, also „Frieden im Kopf“ bedeutet.

Dieser Friedenspreis wird von einem einundzwanzigköpfigen Ausschuss vergeben, der sich aus Vertretern der Länder Griechenland, Vereinigte Staaten von Amerika, Hongkong, China, Philippinen, Neuseeland, Italien und Großbritannien zusammensetzt. Der Preis wird jeden vierten Mittwoch im November verliehen, der auf den Philippinen von Präsidentin Glorai Macapagal-Arroyo zum „Gusi-Friedenspreis Internationaler Tag der Freundschaft“ erklärt wurde.

Ins Leben gerufen wurde der Gusi-Friedenspreis von seinem jetzigen Vorsitzenden Barry Gusi, der damit die Arbeit seines verstorbenen Vaters Gemeniano Javier Gusi würdigen möchte. Dieser soll im Zweiten Weltkrieg Guerillakämpfer gewesen sein, der gegen die Japaner gekämpft hat und später Politiker und Menschenrechtsanwalt geworden ist.


Foto Preisträger Prof. Dr. Bernhard Sabel (c) Privat