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Tino Sorge de Maizi  re Dommuseum Buch

Magdeburg-News: Wie wird Deutschland eigentlich regiert? Thomas de Maizière stellte sein Buch „Regieren“ in Magdeburg vor

Sonntag, den 17. November 2019

„Ohne Magdeburg wäre ich nicht Verteidigungsminister geblieben“, sagte Thomas de Maizière (CDU) im Publikumsgespräch nach der Lesung seines Buches „Regieren: Innenansichten der Politik“. 

Auf Einladung des Magdeburger Bundestagsabgeordneten Tino Sorge (CDU) besuchte der ehemalige Bundesminister am Mittwoch Magdeburg. Umgeben von der Ausstellung zur Stadtgeschichte im Dommuseum erzählte der Politiker aus mehr als 30 Jahren Arbeit in verschiedensten Positionen. Unter anderem war de Maizière Bundesminister in drei Regierungskoalitionen sowie Minister und Staatssekretär auf Landesebene. Mit Hilfe zahlreicher Beispiele aus seinen Amtszeiten erklärt er, wie unser Land regiert wird. 

„Es ist mein Anliegen, einen Blick hinter die Kulissen zu öffnen, wie das Regieren funktioniert“, sagt der frühere Minister und warb in einer Zeit, in der die vermeintlich einfachen Lösungen Hochkonjunktur haben, für die „unspektakuläre“ Regierungsarbeit. Auch Druck müsse man aushalten, wie zur Euro-Hawk-Affäre, „Wo ich zum ersten Mal ernsthaft an Rücktritt gedacht habe.“, wie de Maizière zugab. Doch dann sagte ein Soldat beim Besuch in Magdeburg-Rothensee zur Flut 2013: „Sie hauen doch jetzt nicht in den Sack?!“ „Da beschloss ich, im Amt zu bleiben.“, erinnert sich der damalige Verteidigungsminister. 

Tino Sorge lobte die Offenheit des Buches und sagte: „Thomas de Maizière ist als Mann des klaren Wortes und der entschlossenen Tat bekannt. Es ist mir eine Ehre und Freude, ihn als Abgeordnetenkollegen in meiner Heimat begrüßen zu dürfen. Gerade in Zeiten wachsender Entfremdung zwischen Teilen unserer Gesellschaft und der Politik hilft ein solches Buch, neues Verständnis füreinander zu schaffen. Das Gespräch mit ihm war interessant und er gab spannende Einblicke aus dem „Nähkästchen“ der Politik.“

Auch de Maizière hat kein Patentrezept für „gutes Regieren“. Aber er bezeichnete Regeln und Maßstäbe für die Politik, die aus seiner Sicht wichtig sind. „Dazu gehören Interesse, Neugier, Offenheit und Zuneigung zu den Menschen. Wer die Menschen nicht achtet und schätzt, sollte lieber nicht Minister werden.“, sagte de Maizière.

Fotos: Tino Sorge und Thomas de Maizière im Dommuseum (c) Tino Sorge