Foto: Durch den Abfall des Östrogenspiegels
in den Wechseljahren steigt das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung für
Frauen deutlich an. Dagegen sollte man aktiv werden.
Arteriosklerose beginnt bei Frauen meist später, ist aber
genauso gefährlich
(djd). Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland
bei beiden Geschlechtern die häufigste Todesursache. Trotzdem gilt der Herztod
meist eher als "Männersache", wahrscheinlich, weil er Männer im
Durchschnitt etwa zehn Jahre früher trifft. Frauen sind bis zu den
Wechseljahren recht gut geschützt gegen Gefäßerkrankungen, da die weiblichen
Hormone, die Östrogene, die Arterien vor schädlichen Ablagerungen bewahren.
Fällt dieser Schutz nach der Menopause weg, nehmen auch
die Herzerkrankungen bei Frauen deutlich zu. Es wird also spätestens im Klimakterium
Zeit, aktiv etwas für das Herz zu tun.
Risikofaktoren eindämmen
Das bedeutet: Ran an die größten Risikofaktoren! Das sind
nach wie vor Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, zu hohe Blutdruck- und
Cholesterinwerte, Diabetes und Stress. Der Verzicht auf Zigaretten,
regelmäßiger Sport und eine gesunde, maßvolle Ernährung können das Risiko schon
deutlich senken sowie auch Bluthochdruck und Diabetes vorbeugen. Letztere sind
für das Herz und seine Gefäße besonders gefährlich und sollten unter ärztlicher
Aufsicht möglichst optimal eingestellt werden. Oft werden diese
"stillen" Erkrankungen aber erst spät bemerkt. Deshalb sollten Frauen
ab den Wechseljahren Blutdruck, Blutzucker und auch Cholesterin regelmäßig
checken lassen und dafür die von den Krankenkassen angebotenen
Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
Das Klimakterium bringt aber auch typische Beschwerden
mit sich wie starke Hitzewallungen und Schlafstörungen. Gegen diese empfehlen
Fachärzte häufig eine Hormonersatztherapie (HRT). Die dabei verordneten
Östrogene, beispielsweise in Form eines Östradiol-Dosiergels, können als
Zusatzeffekt die Gefäße vor Arteriosklerose schützen helfen. Die Voraussetzung
dafür ist allerdings, dass die HRT frühzeitig, also vor dem 60. Lebensjahr,
begonnen wird und die Gefäße noch nicht zu stark geschädigt sind.
Die Therapieform ist wichtig
Um die positiven Zusatzeffekte auf die Blutgefäße zu
nutzen, kommt es bei einer HRT gegen Wechseljahresbeschwerden auch auf die Art
der Hormonanwendung an. So gilt nach aktuellem Stand der Wissenschaft die
Verabreichung der Östrogene über die Haut als besonders sicher - mehr
Informationen dazu findet man unter www.wechseljahre-verstehen.de.
Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, erhalten zusätzlich ein Gestagen zum
Schutz vor Schleimhautwucherungen. Als gefäßneutral und damit besonders günstig
gilt das natürliche Gestagen Progesteron.
Text / Foto: djd/Hormontherapie Wechseljahre/Getty