Dienstag, den 15. Oktober 2019
Vortrag: „Die Lesesucht ist überall eingerissen“
Heute wird oftmals davor gewarnt, dass das Internet, Gaming oder die sozialen Medien abhängig machten, doch diese Klagen sind nicht neu. Schon zu früheren Zeiten wurde vor dem Medium Buch gewarnt, wie Heiko Borchardt in seinem kommenden Vortrag „`Die Lesesucht ist überall eingerissen`- Literatur in Magdeburg im 18. Jahrhundert“ in der Stadtbibliothek unterstreicht. Auf Einladung der Literarischen Gesellschaft ist er am Mittwochnachmittag um 17 Uhr in der Zentralbibliothek am Breiten Weg zu Gast.
Heiko Borchardt geht als ausgewiesener Experte für die Magdeburger Kultur der Leserevolution im 18. Jahrhundert nach und skizziert wichtige, damit einhergehende Veränderungen am Beispiel der Elbestadt. Allerdings galt Magdeburg – abseits von Residenzen, Universitäten und literarischen Zentren – seinerzeit als „durch und durch unlitterarische Stadt“, für deren geistiges Klima um 1800 „Ödnis und Wüste, bestenfalls Provinzialismus“ oft gebrauchte Zuschreibungen sind. Trotzdem herrschte aber auch hier eine enge Verflechtung zwischen Stadtkultur, Geselligkeit und literarischem Leben, wie Borchardt am Beispiel herausragender Persönlichkeiten aufzeigt. In seinen Ausführungen blickt der Experte dabei immer wieder in die Gegenwart des digitalen Zeitalters und hinterfragt oft gut gemeinte pädagogische Ratschläge an deren Akteure.
Dr. Heiko Borchardt studierte Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Psychologie in Magdeburg, Großbritannien und den USA. Er promovierte an der Otto-von-Guericke-Universität und ist tätig als Geschäftsführer eines Magdeburger Dienstleistungsunternehmens in der Kommunikationsbranche.
Alle interessierten Besucher sind herzlich zum Vortrag von Heiko Borchardt am 16. Oktober um 17 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, eingeladen. Der Eintritt beträgt 5 Euro, Mitglieder der Literarischen Gesellschaft zahlen 4 Euro, Leser mit Goldkarte der Stadtbibliothek haben freien Eintritt.
