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Sachsen-Anhalt-News: „Der Wald: Opfer und Lösungsansatz im Klimawandel“ - Gespräch mit Ministerin Dalbert!

Montag, den 9. September 2019

Das Aktionsbündnis Wald Sachsen-Anhalt

Mitglieder des Aktionsbündnisses Wald

hatte heute ein Treffen mit der Umweltministerin Frau Prof.Dr. Claudia Dalbert. Dazu überreichte das Bündnis der Ministerin ein Positionspapier „Der Wald: Opfer und Lösungsansatz im Klimawandel“. Das Bündnis hat darin die aus der gegenwärtigen Katastrophensituation resultierenden Forderungen der Betroffenen an die Landesregierung Sachsen-Anhalt formuliert.

Sachsen-Anhalt liegt seit Sommer 2017 im Epizentrum der schlimmsten Schadereignisse der letzten 200 Jahre für unsere Wälder. Zumal der Sturm Friederike und die Auswirkungen der Trockenheit der Sommer 2018 und 2019 hier so schwerwiegend wie sonst wohl nirgends in Deutschland sind. Die Folgen für unsere Wälder sind über fast alle Baumarten hinweg verheerend. Ganze Waldbestände sind Baumarten übergreifend in Auflösung begriffen. Nicht nur bei den Fichtenbeständen ist die Situation so dramatisch, dass vermutlich große Bereiche bald fichtenfrei sein werden. Nein, auch viele naturnahen Buchen- und Eichenbestände (letzteres Bereich Harz und Mittelelbe) sehen  schockierend aus. Diese beiden Arten galten noch vor Kurzem durch ihre plastische Standortseignung als Bäume der Wahl im Klimawandel. Nun ist bei diesen Baumarten lokal flächenhaftes Absterben zu beobachten.

Vor diesem Hintergrund überreichte das Bündnis sein Papier. Es forderte insbesondere:

- Eine Bundesratsinitiative des Landes Sachsen-Anhalt für schnellstmögliche, unbürokratische Hilfen zur Rettung unserer Wälder bezüglich:
der schnellstmöglichen Räumung und Wiederaufforstung der geschädigten Wälder.
- einem bundesweiten Holzaufkaufprogramm 
- der Entgeltung der Ökosystemleistungen des Waldes.
- einem Kalamitätsfonds für alle Eigentumsformen!
- Die beiden vorgenannten Maßnahmen sind aus einer CO2-Abgabe zu finanzieren.
- Der Bildung eines ressortübergreifenden Krisenstabes des Landes Sachsen-Anhalt zur Bewältigung der aktuellen Situation.
- Die schnellstmöglich vollständige Besetzung aller offenen Stellen in jeder Form der Forstverwaltung,
- Der totale Zusammenbruch des Holzmarktes fordert die Bereitstellung von 12 Mio Euro zum Aufkauf von Schadholz als Form der unbürokratischen - - Unterstützung durch das Land.
- Die Entlastung der Waldflächen in Sachsen-Anhalt von Abgaben, die die ökologische Bedeutung und finanzielle Leistungsfähigkeit des Waldes ignorieren (z.B. Gewässerunterhaltungskosten!).
- Einen Landes-Kalamitätsfonds (Fond wg. Waldschäden) für den Wald aller Eigentumsarten.
- Eine dauerhafte Arbeitsgruppe des Landes mit dem Aktionsbündnis zur Erarbeitung möglicher Sofort- und weiterer Hilfen auf Landesebene.

Die Ministerin nahm die Stellungnahme zur Kenntnis. Ob daraus konkrete Maßnahmen folgen, wird sich zeigen. Es war das erste Gespräch in der Amtszeit von Frau Dalbert mit dem Bündnis. Das Bündnis steht zu künftiger Zusammenarbeit bereit.

Foto: Treffen mit der Umweltministerin Frau Prof.Dr. Claudia Dalbert. Copy privat


Hintergrund: Das Aktionsbündnis Wald existiert seit der Amtszeit von Ministerin Petra Wernicke. Es hat dieser und ihrem Nachfolger Dr Aeikens (beide CDU) beständig eine andere Personal- und Forstpolitik für unsere Wälder nahegelegt. Es hat wiederholt die fehlende Kosten-Folgenabschätzungen für viele Entscheidungen zu unseren Wäldern bei bisherigen Landesregierungen moniert. Es besteht aus den Verbänden, die sich dem Wald und seinen Bewirtschaftern verbunden fühlen, von den Gewerkschaften, über die Waldschutzverbände und Lohnunternehmer oder Forstsachverständigenvebände bis hin zu den Waldbesitzern. Dahinter stehen 10 Verbände bzw. 70.000 Menschen aus Sachsen-Anhalt.