Baierbrunn (ots). Viele Medikamente vertragen sich nicht mit Alkohol. "Während einer Medikamententherapie rate ich grundsätzlich dazu, auf Alkoholkonsum in jeglicher Form zu verzichten", sagt Professor Peter Ruth, Pharmakologe an der Universität Tübingen, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Es gebe zahlreiche hochproblematische
Wechselwirkungen, die sich nicht abschätzen lassen. Schon bei einfachen
Schmerzmitteln sei Vorsicht geboten, betont Apothekerin Kathrin Grethe aus
Karlsruhe. "Wenn man zu Acetylsalicylsäure, die für den Magen sowieso
nicht gut verträglich ist, zusätzlich Alkohol konsumiert, kann dies das Risiko
für Magen-Darm-Geschwüre oder Blutungen weiter steigern." Dasselbe gilt
für alle nichtsteroidalen Schmerzmittel.
Probleme könne es auch bei Tabletten geben, die ihren Wirkstoff über einen längeren Zeitraum freigeben. "Vor allem hochprozentiger Alkohol verzögert die Magenentleerung. Deswegen kann sich die Tablette dort vorzeitig komplett auflösen und eine viel zu hohe Dosis auf einmal in den Körper abgeben", erklärt Grethe. Viele sogenannte zentral dämpfende Arzneien wirken mit Alkohol deutlich stärker.
Dazu zählen neben
Opiaten auch Schlaf- und Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine sowie
Antidepressiva oder Neuroleptika. "Die beruhigenden Effekte verstärken
sich überproportional, der Patient fühlt sich benommen, kann sich schlechter
konzentrieren oder erleidet einen Schwindelanfall", sagt die Apothekerin.
Arzneien wie das Schmerzmittel Paracetamol oder das Rheumamedikament
Methotrexat belasten in Kombination mit Alkohol die Leber stärker.
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