header-placeholder


image header
image
LNDW

Magdeburg-News: Großes Interesse an der Universitätsmedizin bei der Langen Nacht der Wissenschaft

Montag, den 27. Mai 2019


Besucher steuern Roboter-Assistenten und füttern Immunzellen

Vor der Bedienungskonsole des Operationsassistenten DaVinci reihten sich am vergangenen Sonnabend den ganzen Abend über Besucher in eine lange Schlange ein. Wann sonst haben Laien schon die Gelegenheit, ein hochmodernes Chirurgie-System auszuprobieren? Die Präsentation der DaVinci-Apparatur gehörte zum vielfältigen Angebot, mit dem sich die Universitätsmedizin Magdeburg am 25. Mai 2019 an der Langen Nacht der Wissenschaft beteiligte. Forscherinnen und Forscher sowie Studierende hatten zahlreiche Stationen vorbereitet, die großen Zulauf fanden.

„Ich bin hochüberrascht, wie leicht vor allem den jüngeren Besuchern der Umgang mit dem DaVinci fällt“, berichtete Prof. Dr. Martin Schostak, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie. Er erklärte vor Ort die Funktionsweise der Apparatur, mit der schlüsselloch-chirurgische Operationen zum Beispiel an Blase oder Darm durchgeführt werden können. Vereinfacht gesagt gibt der Operateur an Greifarmen Bewegungen vor, die der Roboter dann mit Instrumenten am Patienten umsetzt.

Modernste Technik ausprobieren durfte man auch bei den Herz- und Thoraxchirurgen. Dort hatten Neugierige die Gelegenheit, mit Hilfe einer 3D-Brille virtuell durch das Herz zu fliegen – ähnlich wie in einem Videospiel. Eine ruhige Hand war im Institut für Molekulare und Klinische Immunologie gefragt. Hier wurden hungrige Immunzellen mit einer Nährlösung „gefüttert“. Die Schwierigkeit: Es muss dabei immer steril zugehen. Das heißt, alle Arbeiten erfolgen in einer Reinstluftwerkbank, und selbst in dieser darf die Spitze der Pipette nichts außer der Lösung berühren. Gröber ging es bei Nachwuchswissenschaftlern zweier Graduiertenkollegs zu: An deren Station extrahierten Besucher die DNA einer Erdbeere. Dazu zerquetschten sie die Beere mit einer Gabel und mischten sie mit einer Lösung aus Wasser, Spülmittel und Salz; anschließend wurde die Mixtur durch einen Kaffeefilter gegossen und die DNA mit Hilfe von Alkohol sichtbar gemacht.

Die Lange Nacht der Wissenschaft in Magdeburg gewährt Besuchern Einblicke in Wissenschaftsfelder und Forschungsthemen, die in der Öffentlichkeit gewöhnlich nicht so leicht zugänglich sind. Die diesjährige 14. Auflage stand unter dem Motto „Wie wollen wir morgen leben?“. Mehr als 30 Institutionen und Einrichtungen beteiligten sich.

Fotos: Christian Morawe/Universitätsmedizin Magdeburg