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Online Katzen auf Mauer Haeuser1

Lucy & Dicki, Teil 31 – Eine Geschichte von Kathrin König aus Haldensleben

Eine Koboldgeschichte

Haldensleben, 19. Mai 2019


Eine Geschichte von Kathrin König

Kater Felix läuft zu Dicki und geht durch die Katzenklappe ins Haus. Dieser frisst gerade sein Frühstück. Als er fertig ist, fragt er Felix: „Was gibt es denn so Wichtiges?“ Dieser berichtet aufgeregt: „Meine Katzenmama las gestern Abend Max und Antonia ein Märchen vor. Darin kamen Kobolde vor, die auf dem Spielplatz spielten. Kobolde können jeden Wunsch erfüllen! Wollen wir heute Abend mal aufpassen, ob sie sich sehen lassen?“ „Was? Ich habe gehört, dass Kobolde einen verwünschen können! Lass uns zu Lucy und Arno laufen! Mal sehen, was sie dazu sagen!“ 

Beide gehen zu Lucy. Sie ist auf ihrem Hof und schärft gerade ihre Krallen an der Bretterwand. Felix fordert sie auf, mit zu Kater Arno zu kommen, denn er weiß etwas Neues. Unsere drei Freunde laufen zum Schrottplatz und rufen Arno aus seinem Wohnwagen. Nun erzählt Felix das Märchen mit den Kobolden. „Ach, das glaube ich nicht! Die Kobolde leben bei uns auf dem Schrottplatz! Ich und mein Katzenpapa hören sie jede Nacht! Die Bleche knacken und irgendwo poltert es. Er sagt dann immer, dass das die Schrottplatz-Kobolde sind. Wir können heute Abend zum Spielplatz gehen. Ich möchte mir gern mal die Kobolde ansehen!“, meint Arno. Lucy findet ihr Vorhaben gar nicht gut: „Ein Kobold kann Wünsche erfüllen, aber auch jemanden verzaubern! Nein, ich komme nicht mit zum Spielplatz! Ich will doch nicht in eine Maus verwandelt und von euch gefressen werden!“ Aber die drei Kater sagen: „Wir machen das! Wir setzen uns dort hin und halten unsere Augen und Ohren offen!“ 
 
Am späten Abend treffen sich Arno, Dicki und Felix auf dem Spielplatz. Sie warten und nichts geschieht! Felix und Dicki schlafen ein und Arno fallen auch die Augen zu. Am frühen Morgen wachen sie auf und rekeln und strecken sich. „Habt ihr die Kobolde gesehen?“, fragt Dicki die Zwei. „Nein! Ich habe ganz fest geschlafen! Und du, Arno?“ „Ich habe auch geschlafen! Ich habe euch doch gleich gesagt, die Kobolde leben bei uns auf dem Schrottplatz!“ Die drei Katzen putzen sich das Fell. „Lucy wird uns auslachen, dass wir hier vergeblich auf die Kobolde gewartet ha-ben!“, sagt Dicki. Arno meint: „Was haltet ihr davon, wenn wir uns einfach eine Geschichte ausdenken? Sie braucht es ja nicht zu wissen, dass wir geschlafen haben!“ Dicki ist unsicher, denn Lucy wird schnell misstrauisch! „Dann lasst uns jetzt darü-ber sprechen, damit die Geschichte auch passt und nicht einer etwas anderes erzählt!“, meint Felix. Und schon stecken die drei Kater ihre Köpfe zusammen und denken sich gemeinsam eine Kobold-Spielplatz-Geschichte aus. Manchmal halten sie sich vor Lachen ihre Bäuche! Das wird eine fantastische Geschichte, finden sie. „Und wann wollen wir Lucy die Wahrheit sagen?“, fragt Dicki. „Später!“, erwidert Arno. Die Drei legen sich wieder hin und tun so, als ob sie ganz fest schlafen.



Lucy macht sich Sorgen um ihre drei Freunde. Hoffentlich wurden die Kater nicht in Teddybären verwandelt! „Wie soll ich sie dann auseinander halten – den Dicki, den Felix und den Arno?“ Sie läuft aufgeregt zum Spielplatz. Sie sieht die Kater unterm Baum schlafen und macht sie wach. Die Drei stehen auf, strecken sich und stöhnen dabei tüchtig. Irgendwie sind sie so kaputt, als ob sie die ganze Nacht herumgetobt hätten. „Wisst ihr, was ich erlebt habe?“, fängt Dicki an. Auch Arno berichtet: „Na und ich erst mal! Ich habe große und kleine Kobolde gesehen und wir haben zusammen gespielt!“ Dicki, Arno und Felix überschlagen sich bei ihren Schilderungen mit den Kobolden. Sie waren mit ihnen am Kletternetz, auf der Schaukel, sie sind die Rutsche hinuntergerutscht. Felix erzählt, dass er sich seine Pfote beim Herunterspringen vom Kletterseil verstaucht und der Kobold-König seine Hand auf seine Pfote gelegt habe. Schon war der Schmerz weg und er konnte sie wieder richtig bewegen. – Sie finden, dass sie in der Nacht ein fantastisches Abenteuer erlebt haben. „Heute Abend kommen wir wieder her und du bist dieses Mal mit dabei, Lucy!“

Lucy ist misstrauisch! „Die Kater binden mir doch einen Bären auf!“, denkt sie, lässt sich aber nichts anmerken. Alle Katzen gehen nach Hause. Lucy läuft zu Herrn Silbernagel. Er freut sich, dass sie ihn mal wieder besuchen kommt. Sie fragt Falko, ob er etwas über Kobolde weiß und erzählt ihm die Geschichte. Der Hund amüsiert sich und sagt: „Das glaubst du doch nicht! – Oder? Kobolde kommen doch nur im Märchen vor! Die Kater haben sich einen Spaß mit dir erlaubt! Spiel ihnen morgen früh auch Theater vor, dass die Witzbolde nur so staunen werden! Und deine Geschichte muss besser sein!“
 
In der Nacht treffen sich unsere vier Freunde auf dem Spielplatz und warten auf die Kobolde. Es dauert nicht lange und sie schlafen ein. Am Morgen springt Lucy als Erste auf und ist ganz aus dem Häuschen! „Juhu! Ich habe die Kobolde gesehen! Der König kam und redete mit mir in einer fremden Sprache. Er legte seine Hand auf meinen Kopf und auf einmal konnte ich sie alle verstehen. Er sagte: ‚Jetzt können wir miteinander sprechen!‘ Ich habe mit den Kobolden gespielt, mit ihnen gelacht und Lieder gesungen. Die Mädchen haben mir ihre Geheimnisse zugeflüstert. Und Mia erzählte mir, dass sie alle auf dem Schrottplatz wohnen. Und sie mag den Kater Sportsfreund! Wenn  er seinem Katzenpapa hilft, kommt er manchmal mit seinen Pfötchen nicht an die heruntergefallene Schraube heran und sie schiebt ihm diese zu.“ Lucy berichtet immer mehr und die drei Kater sind sprachlos! Arno ist ganz verlegen, dass ihn das Kobold-Mädchen Mia mag und ihm sogar hilft. „Ob ich die Mia mal kennenlerne?“, denkt Arno. Lucy möchte wissen, was sie in der Nacht erlebt haben, denn sie hätte die Drei bei dem Gewusel der vielen Kobolde nicht gesehen.

Dicki, Arno und Felix wollen auf einmal ganz schnell nach Hause, denn sie haben plötzlich Hunger bekommen. Lucy bleibt allein auf dem Spielplatz zurück und kann sich das Lachen nicht mehr verkneifen. „Hahaha! Denen habe ich aber ein Märchen erzählt! Und wie schnell die sich verdrückt haben! - Ich muss sofort zu Falko und ihm alles erzählen!“ – Der Hund hört ihr zu und lobt sie: „Das hast du toll gemacht, Lucy! Deine drei Freunde haben ein schlechtes Gewissen bekommen. Jetzt denken sie über deine Geschichte nach. Sie fragen sich, warum du die Kobolde gesehen hattest und sie nicht!“ Beide kichern und freuen sich über diesen gelungenen Scherz! – Falko und Lucy sind sich einig, erst wenn ihre drei Freunde ihre ausgedachte Geschichte zugeben, will auch sie ihren Streich gestehen.